Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 12 [Neue Nr. 4151] (1928) Werben / bearb. durch J. Korn ..
Entstehung
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A. Geologische Gesamtübersicht des Gebietes

Die Lieferung 268 der geologischen. Karte von Preußen umfaßt die Blätter Kalau, Vetschau und Werben, die dem südlichen Teil der Mark Brandenburg angehören.

- Die Kartierung hat der verstorbene Landesgeologe Prof. Dr. KORN in den Jahren 19211925 ausgeführt. Nach seinem Tode haben Landes­geologe Prof. SCHMIERER und der Verfasser der Erläuterungen durch einige Übersichtsbegehungen sich mit der Darstellung von KORN vertraut gemacht und dieselbe, wo es nötig erschien, abge­ändert und ergänzt. Erklärlicherweise konnte indessen manche be­sondere Erscheinung, die der Erläuterung im Texte bedurft hätte, nicht beschrieben werden, weil der Bearbeiter des Blattes so manche Erkenntnis mit in das Grab genommen- hat, und der Verfasser der Erläuterungen sich in der verfügbaren Zeit nicht in gleichem Maße in die Fülle der Erscheinungen einleben konnte. Dadurch mögen kleine. Unstimmigkeiten ihre Erklärung finden. E

Wenn jemand etwa die drei Blätter der vorliegenden Lieferung mit den bereits erschienenen Nachbarblättern zu einem großen Ge­samtbild des geologischen. Aufbaues dieses Teiles der Niederlausitz vereinigen will, dann wird er finden, daß anscheinend Unstimmig­keiten zwischen den neuen und den älteren Blättern bestehen. Die Unstimmigkeiten sind allerdings nur scheinbare und betreffen die arbgebung und Signierung diluvialer Flächen; oder mit anderen Worten, gleichartige Bildungen sind auf den neuen Blättern ihrer Altersstellung nach anders eingeordnet als auf den anstoßenden älte­ren Karten.

Das Fortschreiten der wissenschaftlichen Erkenntnis ist in dem Zeitraum, der zwischen der Veröffentlichung der verschiedenen Liefe­rungen dieser Lausitzblätter liegt, zu einem Ergebnis gekommen, das diese Änderung veranlaßt hat.

Die Geologie lehrt bekanntlich, daß Norddeutschland während des Diluviums mehrmals, wenigstens aber dreimal, von einer mächti­gen Inlandeisdecke überzogen war, die in Skandinavien und Finn­land ihren Ursprung hatte. Die älteste Vereisung oder Gruppe von Vereisungen war weiter nach S und W ausgedehnt als die jüngeren.

Welcher Vereisung sind nun die diluvialen Ablagerungen unseres Gebietes zuzuzählen?

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