A. Geologische Gesamtübersicht des Gebietes
Die Lieferung 268 der geologischen. Karte von Preußen umfaßt die Blätter Kalau, Vetschau und Werben, die dem südlichen Teil der Mark Brandenburg angehören.
- Die Kartierung hat der verstorbene Landesgeologe Prof. Dr. KORN in den Jahren 1921—1925 ausgeführt. Nach seinem Tode haben Landesgeologe Prof. SCHMIERER und der Verfasser der Erläuterungen durch einige Übersichtsbegehungen sich mit der Darstellung von KORN vertraut gemacht und dieselbe, wo es nötig erschien, abgeändert und ergänzt. Erklärlicherweise konnte indessen manche besondere Erscheinung, die der Erläuterung im Texte bedurft hätte, nicht beschrieben werden, weil der Bearbeiter des Blattes so manche Erkenntnis mit in das Grab genommen- hat, und der Verfasser der Erläuterungen sich in der verfügbaren Zeit nicht in gleichem Maße in die Fülle der Erscheinungen einleben konnte. Dadurch mögen kleine. Unstimmigkeiten ihre Erklärung finden. E
Wenn jemand etwa die drei Blätter der vorliegenden Lieferung mit den bereits erschienenen Nachbarblättern zu einem großen Gesamtbild des geologischen. Aufbaues dieses Teiles der Niederlausitz vereinigen will, dann wird er finden, daß anscheinend Unstimmigkeiten zwischen den neuen und den älteren Blättern bestehen. Die Unstimmigkeiten sind allerdings nur scheinbare und betreffen die “arbgebung und Signierung diluvialer Flächen; oder mit anderen Worten, gleichartige Bildungen sind auf den neuen Blättern ihrer Altersstellung nach anders eingeordnet als auf den anstoßenden älteren Karten.
Das Fortschreiten der wissenschaftlichen Erkenntnis ist in dem Zeitraum, der zwischen der Veröffentlichung der verschiedenen Lieferungen dieser Lausitzblätter liegt, zu einem Ergebnis gekommen, das diese Änderung veranlaßt hat.
Die Geologie lehrt bekanntlich, daß Norddeutschland während des Diluviums mehrmals, wenigstens aber dreimal, von einer mächtigen Inlandeisdecke überzogen war, die in Skandinavien und Finnland ihren Ursprung hatte. Die älteste Vereisung oder Gruppe von Vereisungen war weiter nach S und W ausgedehnt als die jüngeren.
Welcher Vereisung sind nun die diluvialen Ablagerungen unseres Gebietes zuzuzählen?
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