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Grad-Abtheilung 59, Blatt 12 [Neue Nr. 4151] (1928) Werben / bearb. durch J. Korn ..
Entstehung
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Geologische Gesamtübersicht des Gebietes 5

sich dort in der weiten Talebene des Havel- und Elbegebietes mit den weiter nördlich gelegenen Urstromtälern zu vereinigen.

Seine Südgrenze ist gleichzeitig die Südgrenze der letzten Ver­eisung; sie zieht von.O nach W durch folgende Blätter des Gebietes: Cottbus- Ost und-West, Vetschau, Burg, Lübbenau, Luckau und Waldow.

In dem Urstromtal sind zwei Talstufen zu unterscheiden, ‚eine etwas höher gelegene diluviale und eine tiefere, die mit alluvialen Ablagerungen angefüllt ist. In dieser Stufe liegt der Lauf der heuti­gen Spree mit ihren Seitenarmen und Zuflüssen.

Urstromtäler oder auch Haupttiäler sind reine Erosionstäler; sie sind von der Wucht der abfließenden, riesigen, diluvialen Schmelz­wassermengen geschaffen worden. Die vielen Tiefbohrungen, die in dem Bereich. dieser Täler und der trennenden und begrenzenden Höhen niedergebracht worden sind, zeigen, daß die Täler nirgends von dem Aufbau des Untergrundes in den älteren Schichten abhängig sind. Eine tektonische oder andere Vorzeichnung der Lage ist nicht vorhanden. Die den Blättern beigegebenen Profile bringen das auch zum Ausdruck.

Wenn wir über diese Grenze der jüngsten Vereisung nach S hin weiter gehen, kommen wir in den Bereich des Diluviums unbestimm­ten Alters, der uns in dem sogenannten Niederlausitzer Grenzwall oder Niederlausitzer Höhenzug entgegentritt.

Dieser bildet die östliche Fortsetzung des Flämings, der an der Elbe beginnt und durch das südwestliche Brandenburg über Belzig und Jüterbog bis nach Dahme hindurchzieht. ‚Hier trennt eine Senke Fläming und Niederlausitzer Höhenzug. voneinander. Dieser letztere erstreckt sich nach SO hin über Spremberg hinaus bis in die Gegend südlich von Sorau. Östlich der Neiße findet der Höhenzug seine Fort­setzung im Katzengebirge. Er ist im Durchschnitt bis zu 40km breit.

Eine Anzahl von Endmoränenstaffeln ziehen sich auf dem Nieder­lausitzer Grenzwall als dessen höchste Erhebungen hin. Sie queren die Blätter Fürstl. Drehna, Göllnitz, Ait-Döbern und Klettwitz und finden sich auch im NO von Blatt Finsterwalde und. im SW von Blatt Kalau. Zum Teil sind es zwei paralleie Züge von Moränen, die den Grenzwall im Bereich der genannten Blätter krönen. Auch auf dem Blatt Lübbenau sind einige Staffeln vorhanden, die in Zusammen­hang zu bringen sind mit zerstreut liegenden Teilstücken auf den Blättern Luckau und Waldow.

Das Blatt Kalau fällt ganz auf den Niederlausitzer Höhenzug und ebenso der nicht zum Glogau-Baruther Tal gehörige Teil des Blattes Vetschau.

Beim weiteren Vorschreiten nach S gelangt man von dem mit Moränen gekrönten. Kamm des Grenzwalls über den zugehörigen Sander. nach dem im S folgenden südlichsten. Haupttai, das den Niederlausitzer Höhenzug im S begleitet.

Dieses, das Breslau-Hannoversche Urstromtal, liegt in ganzer Ausdehnung südlich von dem Gebiet der vorliegenden Lieferung. Des­