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Der Geschiebesand des. Oberen. Diluviums bildet‘ da, wo er den Oberen Geschiebemergel oder andere undurchlässige Schichten nur
in dünner Decke überlagert(S usw.) einen mittelmäßigen Acker-.
boden, da der Untergrund auch in trockenen Zeiten immer noch Feuchtigkeit genug hält. Da wo die unterlagernde Schicht eine abflußlose Mulde bildet, ist wegen der stauenden Nässe eine Drainage. dieses Bodens dringend geboten. Sandböden mit unterlagernden undurchlässigen Schichten sind auch einer wesentlichen. Verbesserung! durch Mergelung zugänglich; nicht nur werden dem. Boden dadurch unmittelbar zu verwendende Pflanzennährstoffe zugeführt, sondern es wird auch dadurch vor allem eine größere Bündigkeit der Ackerkrume, erzielt, die ihrer Austrocknung wirksam entgegenarbeitet. Erhöhung der Düngung, namentlich der Kali- und Stickstoffdüngung, ist bei gemergelten Sandböden besonders notwendig, da sie von Natur meist kaliarm sind.
Wird der Obere Sand mächtiger, so kommt es bei seiner landwirtschaftlichen Bearbeitung hauptsächlich auf die Grundwasserverhältnisse an. Steht der Spiegel noch hoch genug, so ist der Obere Sand immer noch ein leidlicher Ackerboden; bei tiefer stehendem Grundwasser aber ist er wegen seiner großen Durchlässigkeit, die. in höheren Lagen Trockenheit zur Folge hat, lediglich als Waldboden’ verwendbar; vorzugsweise wird er forstlich zum Anbau der Kiefer benutzt. Wirtschaftlich verfehlt ist es aber, solche Flächen, in denen der Grundwasserspiegel ziemlich hoch steht, lediglich als Kiefernboden auszunutzen, wie das auf dem Gebiete unserer Lieferung bedauerlicher Weise vielfach der Fall ist.
Auch der Tal- und Beckensand liefert dort, wo der Grundwasserspiegel. hoch genug steht, ebenfalls noch einen leidlichen Ackerboden, der namentlich dort, wo die Oberfläche stark humifiziert ist, recht gute ‚Erträge liefern kann. Seit der Einführung der Gründüngung und des Zwischenfrüchtbaues haben sich übrigens die Erträge des Sandbodens wesentlich verbessert. Genützt wird der Sandboden in unserer Gegend zum Anbau von Roggen, Kartoffeln, Hafer, Lupinen, Serradella und Futterrüben, auch. Flachs, Meerrettich, Spörgel und verschiedene Gemüse kommen zum Anbau. Äußerst unfruchtbar ist wegen seiner Trockenheit und Gleichkörnigkeit der vom Winde abgesetzte Dünensand, der fast überall nur zur Forstkultur benutzt wird.
Kiesboden kommt auf dem Gebiete unserer Lieferung landwirtschaftlich kaum in Betracht, da ‚er nur kleine Flächenrräume. einnimmt, die meist forstlich. genutzt werden;.er ist da, wo..die Grundwasserverhältnisse‘günstig liegen, dem Sandboden wegen‘ seiner, lehmigen Verwitterung oft überlegen, indem hierdurch dem ‚Boden wichtige Pflanzennährstoffe zugeführt werden. Nachfolgend werden die Untersuchungsergebnisse‘von 3. Proben älterer diluvialer ‚Kiese mitgeteilt, die in Gruben(2 bei Treppendorf, 1 am Sandergebiete, bei Biebersdorf) unter jüngeren diluvialen Ablagerungen, aufgeschlossen waren.