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Grad-Abtheilung 59, Blatt 12 [Neue Nr. 4151] (1928) Werben / bearb. durch J. Korn ..
Entstehung
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Der Geschiebesand des. Oberen. Diluviums bildet da, wo er den Oberen Geschiebemergel oder andere undurchlässige Schichten nur

in dünner Decke überlagert(S usw.) einen mittelmäßigen Acker-.

boden, da der Untergrund auch in trockenen Zeiten immer noch Feuchtigkeit genug hält. Da wo die unterlagernde Schicht eine ab­flußlose Mulde bildet, ist wegen der stauenden Nässe eine Drainage. dieses Bodens dringend geboten. Sandböden mit unterlagernden un­durchlässigen Schichten sind auch einer wesentlichen. Verbesserung! durch Mergelung zugänglich; nicht nur werden dem. Boden dadurch unmittelbar zu verwendende Pflanzennährstoffe zugeführt, sondern es wird auch dadurch vor allem eine größere Bündigkeit der Acker­krume, erzielt, die ihrer Austrocknung wirksam entgegenarbeitet. Erhöhung der Düngung, namentlich der Kali- und Stickstoffdüngung, ist bei gemergelten Sandböden besonders notwendig, da sie von Natur meist kaliarm sind.

Wird der Obere Sand mächtiger, so kommt es bei seiner land­wirtschaftlichen Bearbeitung hauptsächlich auf die Grundwasserver­hältnisse an. Steht der Spiegel noch hoch genug, so ist der Obere Sand immer noch ein leidlicher Ackerboden; bei tiefer stehendem Grundwasser aber ist er wegen seiner großen Durchlässigkeit, die. in höheren Lagen Trockenheit zur Folge hat, lediglich als Waldboden verwendbar; vorzugsweise wird er forstlich zum Anbau der Kiefer benutzt. Wirtschaftlich verfehlt ist es aber, solche Flächen, in denen der Grundwasserspiegel ziemlich hoch steht, lediglich als Kiefern­boden auszunutzen, wie das auf dem Gebiete unserer Lieferung be­dauerlicher Weise vielfach der Fall ist.

Auch der Tal- und Beckensand liefert dort, wo der Grundwasser­spiegel. hoch genug steht, ebenfalls noch einen leidlichen Acker­boden, der namentlich dort, wo die Oberfläche stark humifiziert ist, recht gute ‚Erträge liefern kann. Seit der Einführung der Grün­düngung und des Zwischenfrüchtbaues haben sich übrigens die Erträge des Sandbodens wesentlich verbessert. Genützt wird der Sandboden in unserer Gegend zum Anbau von Roggen, Kartoffeln, Hafer, Lupi­nen, Serradella und Futterrüben, auch. Flachs, Meerrettich, Spörgel und verschiedene Gemüse kommen zum Anbau. Äußerst unfruchtbar ist wegen seiner Trockenheit und Gleichkörnigkeit der vom Winde abgesetzte Dünensand, der fast überall nur zur Forstkultur benutzt wird.

Kiesboden kommt auf dem Gebiete unserer Lieferung landwirt­schaftlich kaum in Betracht, da ‚er nur kleine Flächenrräume. ein­nimmt, die meist forstlich. genutzt werden;.er ist da, wo..die Grund­wasserverhältnissegünstig liegen, dem Sandboden wegen seiner, lehmigen Verwitterung oft überlegen, indem hierdurch dem ‚Boden wichtige Pflanzennährstoffe zugeführt werden. Nachfolgend werden die Untersuchungsergebnissevon 3. Proben älterer diluvialer ‚Kiese mitgeteilt, die in Gruben(2 bei Treppendorf, 1 am Sandergebiete, bei Biebersdorf) unter jüngeren diluvialen Ablagerungen, aufgeschlossen waren.