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Sonderheft 3, Theodor Fontane: Reisen in Thüringen
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verschiedene fehlerhafte Restaurierungsmaßnahmen des 19. Jhs. korri­giert werden.

S. 32

Luther Stübchen: Aktenkundig ist die Lutherstube seit 1574. Sie entspricht heute nicht mehr dem Bilde, das sich 1873 bot. Die Ausstattung wurde auf das Notwendigste reduziert, von F. kritisierte verfälschende Zutaten des 19. Jhs. sind entfernt worden.

Die Bettstelle: Sie stammt vom Ende des 16. Jhs., wurde der Wartburg 1852 geschenkt und befindet sich seit 1952 im Möbelmagazin.

Der Stuhl: Dieser sogen. Lutherstuhl, ein Renaissancestuhl, der 1854 in Nürnberg gekauft worden war, befindet sich jetzt gleichfalls im Möbelmagazin.

Wandschränkchen: Gotisches Hängeschränkchen, Eiche geschnitzt, nieder­rheinisch um 1480. Es befindet sich jetzt im Pirkheimerzimmer.

Truhe, die die Ueberschrift führt...: Im Inventar von 1861 sind zwei Truhen und ein Schrank verzeichnet. Das Archiv der deutschen evan­gelischen Kirchenkonferenz, die 1850 erstmals in Eisenach tagte, befand sich in dem Schrank. S. dazu auch F.s Exzerpt über die Wartburg, in dem neben einer Truhe mit den ersten Bibelausgaben ein gotischer Schrank mit den Akten der evangelischen Konferenz aufgeführt wurde, vgl. S. 39. Dieser Schrank wurde im 19. Jh. aus originalen Füllungen (um 1500) und neuen zusammengesetzt. Er steht jetzt in der sogen. Kommandantendiele des Ritterhauses.

Brustharnisch und Helm als Junker Georg: In den Inventaren und im Archiv finden sich dazu keine Hinweise.

der Estrich: Estrich und Holzverkleidung sind zum Teil noch alt. der Ofen: Der Ofen befindet sich noch im Lutherzimmer. Er enthält Kacheln aus dem 17. Jh., die 1842 aus dem Wartburgschutt ausgegraben wurden, aber auch viele Teile, die im 19. Jh. angefertigt wurden. der Dintenfleck: Die Geschichte vom Tintenklecks gehört zu den Le­genden. Siegfried Asche bezeichnet sie in seiner SchriftDie Wartburg und ihre Kunstwerke (Leipzig 1960) als eine Erfindung des 17. Jhs. das v. Ritgensche Buch: Hugo von Ritgen: Der Führer auf der Wart­burg. Leipzig 1860 und 1868.

der zinnerne Deckelkrug: Im Inventar von 1861 ist über den sogen. Lutherkrug nur vermerkt: Deckelkrug aus Zinn, verziert a la renaissance. Der Verbleib des Kruges ist nicht feststellbar.

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Grubenlaterne von Luthers Vater: Im Inventar und im Archiv sind keine Hinweise dazu enthalten.

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