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8. Von Eberswalde nach Frankfurt.
Kränig kommenden Hohenlübbichower Weg (35 Min.; zurück: halbl. Wegw.). Diesen r. durch Eichen und mannigfach wechselnden Wald zum sauberen Eulenkruge ( 3 A St.). Weiter hübsche Wanderung (meist Fufsweg, dessen Anfang man erfrage) in einer von der Bache durchflossenen Senke (von einer Sägemühle an z. T. Promenade, meist auf der Ostseite) nach dem (85 Min.) Nordende von Nieder-Lübbichoiv . Jenseit des Abzuggrabens Fahrweg unter dem Höhenrande hin auf dem Damm, zuletzt unterhalb desselben nach Zehden (1 St.; S. 54).
8. Von Eberswalde nach Frankfurt.
86 km Eisenbahn in 3 3 A St. für 4,10. 2,70 .¥. — Von Berlin über Eberswalde nach Wriezen in 2 St. für 3,70, 2,40 M.
Jenseit Freienwalde geht die Bahn weiter durch das Oderbruch das sich von Lebus bis in die Gegend von Schwedt (etwa 90 km, 67000 ha) am westl. Ufer des Stromes hinzieht, und dessen Hauptorte aufser Preienwalde Wriezen und Küstrin sind. Das ganze Wartne- und Oderbruch hält man für ein am Ende der Eiszeit entstandenes Stauseebecken, in das ebenso von O. ungeheure Schmelzwasser wie von SO. die Oder mündete, die erst später den Durchbruch nach Stettin bewirkte. Vgl. Teil II Einleitung.
Während die obere Hälfte des Bruches bereits unter Friedrich Withdm 1. zum grölsern Teile dem Ackerbau gewonnen war, verwandelten bis in die Mitte des 18. Jahrh. jedesmal die Frühjahrsund Johannisfluten die untere Hälfte (Mittelbruch südl. der Neuenhagener Insel etwa bis Letschin, Niederoruch n. von Falkenberg) in eine unabsehbare Wasserfläche. In dem unzugänglichen Sumpfgebiete, das ein Netz zahlloser Wasserläufe durchzog, von denen erst verhältnis- m8.fsig spät die jetzige Alte Oder sich zum Hauptarm ausgebildet hat, befanden sich nur wenige von Kuhdungwällen eingehegte Ansiedelungen. Etwas Viehzucht, vor allem aber der ungeheure.Fischreichtum der Gewässer nährte die slav. Bewohner. Schon Friedrich Wilhelm I. fafste seit der verheerenden Überschwemmung von 1736 den Plan, auch diese Gegenden den Fluten zu entreifsen. Doch erst der Tatkraft Friedrich d. Gr. gelang es, 1746—53 mit einem Aufwand© von 1 Mill. Talern, ,diese Provinz im Frieden zu erobern 1 . 1753 wurde der Kanal zwischen Güstebiese und Hohen-Saathen, die jetzige Neue Oder eröffnet, wodurch der Schiffahrtweg zwischen beiden Orten von 46 auf 21 km verkürzt wurde. 11 Meilen Dämme schlossen die Neue und die Alte Oder vom Bruche ab, und Abzugs-
E räben sammelten das Binnenwasser in den von Wriezen in den ieper See fliefsenden Landgraben. 132000 Morgen anbaufähigen Landes waren das Ergebnis, und gegen 1300 Kolonistenfamilien aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands (besonders der Pfalz und Schwaben, auch aus Polen, Österreich und Böhmen) wurden in den nächsten Jahren in 43 neuangelegten Ortschaften angesiedelt. Viel Arbeit ist seitdem nötig gewesen, um das Gewonnene zu erhalten: Schliefsung der Alten Oder bei Güstebiese 1832, Erhöhung der Deiche, umfassende Meliorationen 1848—59 (u. a. Wehr und Schleuse bei Hohen-Saathen, Kanal von dort nach Stützkow, .Umwallung des Stolper Bruches), seit 1875 auch Zerlegung des Mittelund Niederbruches in kleine Bezirke mit besonderen Schöpfwerken, ohne vollständige Abhilfe zu schaffen (grofse Überschwemmung besonders 1785, die letzte des Mittelbruchs 1838). Allein auch so ist das Bruch, dessen tätige Bevölkerung es namentlich durch Viehmästung, Weizenbau und Rübenkultur zu nicht unbedeutendem Wohlstände gebracht hat, der fruchtbarste Bezirk der Mark. Den anmutigen Ausblicken von den Randhöhen auf die grüne, von schmucken und z. T. sehr volkreichen Dörfern belebte Fläche entspricht eine Wanderung über dieselbe keineswegs, da die Eintönigkeit der-