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26. Cottbus.
Ratskeller-, "Würzburger Bierstuben , Klosterstr. 7; Cottbuser (dunkles) Weifsbier bei Erich, am Markt 18; Automat. Rest., Spremberger Str. 31. — Weinstuben: BÖhnack, Bürgergasse; Am Turm , Spremberger Wall 3; Buchs (auch Bier), Klosterstr. 38. — Wiener Cafös: Kaisercafe, Dresdener Str.; Lauterbach , Bahnhofstr. 63. — Konditoreien: Kbersbach, beim Spremberger Torturm; Haase, Sandower Str. 4; Baumkuchen bei * Kluge, Promenadel. — Gartenlokale: Gesellschaftshaus , Oberkirchplatz 10; JJtz, an der Promenade (Eingang auch von der Spreestrafse); Stadtparkrest., bei der Pücklerstr.
Post: Bahnhof und Berliner Platz. — Strafsenbahnen: 1. (rot) Staatsbahnhof— Bahnhof-, Sprembergeru. Sandower Sir.-Schützenhaus ; — 2. (blau) Ströbitz (S. 181)—Berliner, Spremberger, Dresdener Str.— Madlow (S. 182); — 3. (gelb) Staatsbahnhof— Bahnhof- u. Wallstr.
Schmellwitz ; — 4. (grün) Spreeioaldbahnhof— Kaiser-Friedrich- u. Spremberger Str.— Oberkirche : je 10 Pf. — brosckke (z. T. Automobil): dies- seit der Spree 50 Pf.; (2—3 Pers. 75 Pf.; 4 Pers. 1 M .; Zeitfahrten innerhalb der 1. Stunde jede V« St. 1—2 Pers. 50, 3—4 Pers. 60 Pf., innerhalb jeder weiteren Stunde 30 bzw. 40 Pf.
Cottbus , wend. Choschobuz , an der Spree , mit 48685 Einw. die gröfste Stadt der Nieder-Lausitz, 1126 zuerst erwähnt, 1190—1445 dem fränkischen Geschlechte der Herren von Cottbus, seit 1462 (vgl. S. 135) zu Brandenburg gehörig, bildet seit 1886 einen eigenen Stadtkreis Die einst durch ihr Bier sehr berühmte Stadt ist jetzt vor allem Industrieort für Tuche, Leinen, Teppiche und Maschinen. Daneben wird lebhafter Handel getrieben (Getreide-, Vieh-, Wachsmärkte, Karpfenbörse). Die von den Wenden stark besuchten Donnerstagsmärkte, namentlich aber die Mo. und Di. nach dem Weifsen Sonntage und Anfang September stattfindenden Jahrmärkte gewähren ein ungemein farbenprächtiges Trachtenbild. C. ist Sitz der Handelskammer für die westliche Nieder- Lausitz sowie Garnisonstadt für zwei Bataillone des Infanteriereg. v. Alvensleben Nr. 52 (vgl. S. 143).
1429 wurde C. von den Hussiten zerstört, 1461 vergeblich von den Böhmen unter Georg Podiebrad belagert, vom 3.-5 Aug. 1626 von WaUenstein besucht. Im Siebenjährigen Kriege hatte es als
S reufs. Exklave viel zu leiden. Politisch gehörte es bis 1816 zur eumark, 1807—13 vorübergehend zum Königreich Sachsen. Da hier die böhmisch-sächsische Strafse nach Frankfurt die Spree überschritt, war die Stadt frühzeitig ein ansehnlicher Handelsplatz, dessen Bedeutung . später durch Benutzung der beim Schwielochsee (S. 172) beginnenden Wasserstrafse noch wuchs. An dessen Südende bei Goyatz befand sich seit Anfang des 18. Jahrh. eine grofse Niederlage. Die Verbindung mit dort, die lange durch eine 32 km lange, viel benutzte Pferdebahn hergestellt wurde, ist durch die Spreewaldbahn wieder aufgenommen worden.
In der Bahnhof strafse das Kreishaus für den Landkreis C. und die städt. Bealschule; nahe dieser in der Jahrstrafse, die Synagoge. Schon vor der Realschule führt die Kaiser - Friedrich - Strafse 1. zum * Stadttheater, 1907—8 erbaut von Sehring (Spielzeit Oktober bis April), am Schillerplatz, sowie zum Offizierlcasino und zur Kaserne-, — r. zum Kaiser-Wilhelm-Platz (20 Min. vom