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26. Cottbus.
der Altstadt die schöne Promenade. Zwischen beiden, nahe dem Ende der Spremberger Strafse, die Kloster- oder Wendische Kirche (PI. 2), got. Backsteinbau mit Turm an der SO.-Ecke, ehemals Begräbnisstätte der Herren von Cottbus, die um 1300 das zugehörige, 1852 in seinen letzten Besten beseitigte Franziskanerkloster stifteten; an der Westecke des Seitenschiffes aufsen oben ein Würfel mit Blitzstrahl von 1303; im Innern der Grabstein eines Herrn v. C. und seiner Gemahlin von 1307 bzw. 1309. Die Kirche, in der noch wendisch gepredigt wird, wurde 1908 wiederhergestellt. In den Promenadenanlagen selbst das Kriegerdenkmal (PL 7), korinth. Säule mit Viktoria, vier weiblichen allegorischen Figuren und zwei Beliefs (Auszug und Heimkehr des Kriegers). Dicht dabei das kgl. Friedrichs-Wilhelmsgymnasium-, in der Tumstrafse die städt. Augustasehuie , höhere Mädchenschule mit Lehrerinnenseminar (Neubau Promenade 13). — Weiter im N. der Stadt beieinander die altluther. Kreuzkirche, die Wehschule (kgl. höhere Fachschule für Textilindustrie), der Schlachthof und das Lehrerseminar.
Im S. der Stadt, jenseit der Bahngleise, sind erwähnenswert das Diakonissenhaus Salem und das Garnisonlaearett (beide Feldstr.) sowie das Zentralpefängnis (Bellevuestr.). — 4 km sw., an der Dreb- kauer Ohaussee, jenseit Sachsendorf , der weithin sichtbare Wasserturm ; von der Galerie (zugänglich im Sommer So., 10 Pf.) hübscher Blick.
Sö. erreicht man durch die Bellevuestrafse in 35 Min. (vom Kaiser-Wilhelm-Platz) die Gartenlokale Bellevue und Neu-Holland , beide an der Görlitzer Bahn. Etwas ö. von ihnen an der Spree die vom Markgrafen Johann von Küstrin (S. 76) angelegte Markgrafenmühle , gleichfalls mit Gartenlokal (Gelegenheit zu spreewaldähnlicher Kahnfahrt Va St.), zu der man von der Stadt auch direkt durch die Par- zellenstrafse, dann auf dem Spreedamm gelangt. Östl. von der Markgrafenmühle führt ein guter Weg (jenseit der Mühlspree mit Wegw. 1.) in 40 Min. zur Parkschenke von Branitz (s. unten). — Sw. bzw. südl. von der Markgrafenmühle in der Madlower Heide ein Walderholungsheim des Cottbuser Heilstättenvereins und der anläfslich der Silberhochzeit des Kaiserpaares gestiftete Kaiser-Wilhelm- und Kaiserin-Auguste-Viktoria-Hain. — Am bequemsten gelangt man zu den genannten Orten mit der Strafsenbahn Ströbitz-Madlow (S. 180).
Ausflug nach Branitz. Vom Kaiser-Wilhelm- Platz (S. 180) durch die Püoklerstrafse zum Mühlgraben. Jenseits r. Promenade, bald 1. auf der Wehrbrticke über die Spree und r. wieder Promenade zur Frankfurter, Gubener und Sorauer Bahn (20 Min.; Strafsenbahn Hauptbahnhof—Schützenhaus S. 180). Jenseits zu einer Wegteilung: r., weiterhin auf schattigem Wege, zur (35 Min.) * Parkschenke, einem vielbesuchten Gartenlokal vor Dorf Branitz; — oder geradeaus über einen Fahrweg hinweg, in den hübschen Vorpark (kurz vorher r. ein Gartenlokal) und in ihm weiterhin am Parkzaune (r.) entlang zum (25 Min.) Cottbuser Torhaus, dem Haupt-