Teil eines Werkes 
Teil 3 (1910) Weitere Umgegend Berlins : (östliche Hälfte)
Entstehung
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27. Muskau.

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die deutsche Kirche , im Anfang des 17. Jahrh. erbaut, bei dem Brande von 1766, der die ganze Stadt zerstörte, bis auf die Mauern niedergebrannt. Daneben das sogen. Hungerdenkmal, vom Grafen v. Callenberg für "Wohltäter in den Teuerungsjahren 177172 errichtet. Dann folgt die wendische Kirche. Am Nordende der Stadt, kurz vor der kath. Kirche, der Alte Friedhof mit der Jakobs­kapelle, auf dem Prof. Mafsmann (f 1874; Obelisk mit Relief; Tafel an dem nahen Sterbehause Nr. 210), be­kannt als Turner und Dichter (Ich hab mich ergeben), ferner der Dichter L. Schefer (f 1862; seine Villa an der anderen Seite der Strafse) und die vom Fürsten Pückler aus Afrika mitgebrachte junge Abessinierin Machbuba (f 1840) ruhen.

Der herrliche *Park (etwa 1250 ha), vom Fürsten an Stelle einer Kiefernheide mit einzelnen Eichen im Verein mit dem Garteninspektor Rehder seit 1811 geschaffen, zerfällt in eine östl. Hälfte (Unterpark) und in eine westl. Hälfte (Oberpark). Jene (an der Neifse) enthält neben einem ausgezeichneten Buchen- und Eichenbestande viele ausländische Bäume, während diese (auf dem Höhenzuge seitlich von der Stadt) z. T. aus Kiefern besteht. Der Besuch ist, mit Ausnahme der nächsten Umgebung des Schlosses, jederzeit (für Spazierfahrten nach Lösung einer Karte bei der Parkinspektion) gestattet. Die Besichtigung der vernehmlichsten Sehenswürdigkeiten (zahlreiche Wegw.) erfordert 2 V 23 St. Haupteingang Ö. vom Markte.

Am Amtshause oder Alten Schlosse das Dohna-Callen- bergsche Wappen und die Statuen dreier Besitzer der Standesherrschaft: 1. v. Schönaich (f 1587); in der Mitte Burggraf zu Dohna (+ 1625); r. Graf v. Callenberg (f 1709). Von hier r. am Schlofssee entlang und über die Hermanns- neifse, dann 1. zum Schlosse, das auf einer in den See vor­springenden Halbinsel liegt. Das stattliche, dreiflügelige Gebäude im Renaissancestil mit zahlreichen Giebeln und Türmen verdankt seine gegenwärtige Einrichtung einem Umbau von 186366.

Vom Schlosse gelangt man ö. an der grofsen Wiese (1.) hin zur (10 Min.) Doppelbrücke über die Neifse, die hier eine Insel umschliefst. Jenseits bleibt 1. in geringer Entfernung auf Hilkes Berg der 1902 aufgestellte Püclaer- stein (mit Medaillon des Fürsten). R. geht der breite Fahrweg an der kleinen Baumschule (r.) vorbei und teilt sich nach 12 Mm.

R. bergauf zu einem Viadukt. Jenseits alsbald r. ab und über den Viadukt hinweg. Dann entweder geradeaus abwärts zu der ge­nannten 'Wegteilung zurück oder r., sogleich, vorbei am Grabe des