Teil eines Werkes 
2 (1904) Weitere Umgegend Berlins : westliche Hälfte
Entstehung
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3. Von Berlin über Luckenwalde nach Jüterbog. 29

mal brechen von Oudinot geschickte Reiter aus dem Walde hervor. Auch sie werden geschlagen, und aus ihrer Verfolgung entwickelt sich nächtlicherweise eine wilde Jagd, die mit Zersprengung der franz. Geschwader bei Heinersdorf endet. Nach einem Verluste von 8000 Mann und 14 Geschützen zieht sich Reynier nach Trebbin zu­rück, ebenso die beiden andern Korps.

Vom Dorfe geht die Berliner Chaussee, weiterhin durch guten Wald, nach Genshagen (1 St.; Gasth. z. goldnen Eber) mit v. Eber- steinschem Gute, schattigem Dorfplatze und Friedenseiche von 1815: 35 Min. weiter das hübscn in Grün gehüllte Dorf Löwenbruch (Gasth. z. Löwen) im Besitz derer v. dem Knesebeck. Va St. hinter ihm kreuzt den Weg die Chaussee von de Wittstock (1.; 20 Min.) nach Bhf Ludwigsfel (r., bald Kastanienallee; 3> Min.). Nach Wittstock zu alsbald zu beiden Seiten der Chaussee, etwas abseits, die Gräber und Denkmäler von Offizieren (1.) und Mannschaften (r.), die am 22. Aug. 1813 gegen Reynier fielen (s. oben).

Von Gr. Beeren Wald bis (24 km) Ludwigsfelde (Erfr.)

Über Siethen und Blankensee nach Trebbin (5 St.). Neben der Bahn Fusssteig nach S. zur (5 Min.) Chaussee. R. durch Wald nach (50 Min.) Siethen, in freundlicher Lage an dem wald­umgebenen Siethener See , mit zugänglichem Gutspark Auf dem Kirchhofe Grabmal für zwei Johanna v. Scharnhorst (Mutter und Tochter, erstere die Frau eines Sohnes des Generals v. Sch.), mit denen 1847 die Schlabrendorfsche Familie ausstarb, der Siethen seit 1416 mit geringen Unterbrechungen gehörte. Gleichfalls in Schlabren- dorfschem Besitze war früher das unweit gelegene Gröben, in dessen Feldsteinkirche zahlreiche Grabsteine der Familie erhalten sind, auch der mit ihr verwandte Major Quintus Icilius (+ 1775 in Pots­dam), Freund Friedrichs d. Gr., begraben liegt. Von Siethen südl. die Trebbiner Chaussee. Nach 35 Min. (St. 5,8) r. ab nach Kl. Beuthen ( x /4 St.; Schenke), wo ein kleiner Hügel an der Nuthe, gegenüber der Sägemühle, die Stelle der Quitzowburg bezeichnet, die der kurfürst­liche Vogt Hans von Torgau 1414 mit Hilfe der faulen Grete zur Übergabe zwang. Jenseit der Nuthe vom Glauer Wege r. hinauf zum (20 Min.) Ostende der Glauer Berge (Aussicht). Auf dem dürftig bewaldeten Rücken ohne Weg zum ( fi /4 St.) Westende mit der Ruine einer got. Kapelle (Schatzgräbersagen; Aussichtsturm); jenseits r. hinab zum Mietgendorfer Wege und 1. zum (20 Min.) netten Dörfchen Blankensee (Gasth.; kleine Sommerfrische) in wasserreicher Um­gebung, dem bis 1815 zu Sachsen gehörigen Stammsitz der Familie v. Thümen; in der Kirche interessante Epitaphien. Am Gute (1.) vorbei Landweg (weiterhin Wegw. ,Trebbin') zur (1 St.) Chaussee von Schönhagen bei St. 1,9; diese 1., am vorderen Löwendorfer Berge (103 m; Aussicht) vorbei nach (20 Min.) Löwendorf und über die Nuthe zum Markt von Trebbin (V<i St.; s. unten).

Jenseit (80 km) Thyrow geht die Bahn durch den Sumpfgürtel, der sich längs der Nuthe und Notte von Potsdam über Trebbin und Zossen nach Königs-Wuster­hausen erstreckt und, auf Gneisenaus Anregung 1813 mit Stauwerken und Schanzen an den Übergangsstellen ver­sehen, das Vorrücken der Franzosen erschwerte. R,. die Glauer, später die Löwendorfer Berge; unter diesen 34 km Trebbin (*Hot. Prinz Wilhelm, am Markt; Schützenhaus ), Städtchen im Kreise Teltow mit 3485 Einw. zwischen Wiesen an der Nuthe. Nördl., am Anfang der Berliner Chaussee, die alte got. Annenkapelle. Nahebei ein Bismarckdenkmal (Reliefbild auf Sockel). Südl. vom