Teil eines Werkes 
2 (1904) Weitere Umgegend Berlins : westliche Hälfte
Entstehung
Seite
73
Einzelbild herunterladen

8. Von Berlin nach Stendal.

73

Jenseit der Brücke durch die Steinstrafee zum Markt (25 Min. vom Bahnhof). Südl. davon die Marienkirche, ursprünglich roman. Basilika, der ein Portal an der Nordseite und Beste des Frieses am Langhause an­gehören, im XVI. Jahrh. in got. Formen umgebaut, mit schlankem, neuerem Turm. Bei der Kirche eine Bronzebüste des Predigers Duncker (f 1843; S. 72) von Calandrelli. Vom Markt führt in derselben Richtung weiter die Havelstrafse zum Haveltor und zur Langen Brücke. 8 Min. jenseits, bei der Hohen Brücke (r. Bade­anstalt), hübscher Blick auf die Stadt. Von hier aus erfolgte am frühen Morgen des 15. (25.) Juni 1675 die Einnahme der Stadt, die von den Schweden unter Wangelin besetzt war.

Mit wenigen Reitern, hatte Derfflinger die Wache bei der Hohen Brücke überrumpelt. Dann sammelten sich die brandenburg. Beiter auf der nassen Wiese zwischen den beiden Havelarmen , Konnten aber nicht bis zum Haveltor selbst gelangen, da die Brücke vor diesem abgedeckt war. Inzwischen drang eine Abteilung über die Mühlen durch das sogen. Mühlentor (etwas südl.) und gleichzeitig eine andere, die auf Kähnen übergesetzt war, durch die Wasserpforte (etwas südl. von der Schleusenbrücke) in die Stadt ein. Nach Öff­nung des Haveltores strömte auch die Hauptmasse herein und über­wältigte die Schweden nach tapferem Widerstande.

25 Min. südöstl. vom Kreishause, jenseit der Staatsbahn, der Rennplatz des West-Havelländischen Reitervereins (Rest.). Daneben ö. der Exerzierplatz der Husaren mit einem Gedenkstein für Prinz Friedrich Karl. Va St. östl. (Promenade neben der Chaussee), jenseit der Bahnen nach Paulinenaue und Neustadt, liegt in schönem Walde Neu-Friedrichsdorf (Rest. Neue Welt), von Friedrich d. Gr. 1765 angelegte Kolonie. Etwas weiter, r. von der Friesavker Chaussee, eine neue Lungenheilstätte. 2 l /4 St. nördl., jenseit der Rathenower Stadtforst, Ferchesar (bei Rathenow): die Friesacker Strafse (mit der kath. Kirche), im Walde über die Neustädter Bahn, dann gröfsten- teils durch gemischten Wald an den städt. Wasserwerken vorbei; nach 1 St., nahe St. 43. 44. 51. 52, 1. schöner Fufsweg zum (25 Min.) Ende der Forst; weiterhin in der Nähe des Ferchesarer Sees , der östl. Fortsetzung des mit der Havel zusammenhängenden Hohen-Nauener Sees, zum Dorfe (50 Min.; Dröschers Gasth.). Die Bahnstation (S. 74) liegt 20 Min..

Nach Pritzerbe (3 3 A4V< St.; unterwegs keine Erfr.; Dampfer S. 60). Am Südende von Neu-Friedrichsdorf ( l /2 St.; s. oben) über die Staatsbahn; hinter dem Exerzierplatz beim (V* St.) Wegweiser r. ab durch schönen gemischten Wald, bald nahe dem , Wolzense e vorüber nach (12 Min.) Fh. Krügershorst wwdi (Va St.) Kol. Spolierenberg. Der nächste Weg, nach dessen Gangbarkeit man sich jedoch vorher in Spolieren- berg erkundige, lenkt. nach 5 Min. r. ein in Gestell b. Nach 40 Min., kurz vor dem Ende des Gestells, 1. Fahrweg durch Eichen zu der nur bei ganz trockenem Wetter passierbaren Fritzerber Lahe; jenseits (V4 St.) 1. durch die Heide und nach V4 St., wo der Weg nach 1. umbiegt, r. Fufsweg zum (12 Min.) Waldende, dann Fahr­weg durch die gleichfalls nicht immer trockenen Wiesen zu einer (>/» St.) Ziegelei. R. über die Bahn zur (6 Min.) Rathenower Chaussee am Anfang von Pritzerbe. Ist der genannte Weg nicht gangbar, so wendet man sich von Spolierenberg sw. Über (25 Min.) e Fh. Lietzenhütt nach Döberiiz (1V4 St.; Böttchers Gasth.), Haltestelle der Branden­burger Bahn (8. 63); oder jenseit des Fh. Lietzenhütte, schon nach s /4 St., 1. ab durch Feld zur (20 Min.) Chaussee bei St. 12,1; auf ihr,