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8. Von Berlin nach Stendal.
später wieder durch Wald über Kol. Gapel , zuletzt durch Wiesen nach (6 km) Pritzerbe. Ygl. S. 63.
Von Rathenow nach Neustadt a. D., 35 km Eisenbahn (vgl. S. 49). 10 km ch Hohen-Nauen, am grofsen Hohennauener Se e, dur den der Hauptgraben (S. 85) in die Havel (w.) mündet, mit einer ursprünglich zur Verteidigung eingerichteten Kirche. — 14 km Spaatz.
— 20 km Rhinow (. Deutsches Haus), Städtchen mit 1356 Einw.; ö. die Stöllenscken Berge (bis 110 m h.) mit umfassender Aussicht bis nach Havelberg und den Kamernbergen. Dann über den Rhin, der 10 km sw. durch den Gülper See in die Havel mündet, und über die Bosse.
— 24 km Friedrichsdorf, in dem 1773—76 entwässerten Dossebruch, der westl. Fortsetzung des Rhinluchs; 28 km Sieversdorf; 80 km Hohenofen.
— 35 km Neustadt a. D. (S. 86).
Von Rathenow nach Paulinenaue, 31,5 km (Kreisbahn; vgl. S. 72) t über zahlreiche unbedeutende Stationen, u. a. (9 km) Ferchesar (S. 73) und (22,5 km) Senzhe (S. 85). — Paulinenaue s. S. 85.
Gleich hinter Rathenow geht die Bahn über die Havelund; damit in die Provinz Sachsen (Kreis Jerichow II)
r. Blick auf die Stätte des Kampfes von 1675 (S. 73). — 79 km Gr. Wudicke. Jenseit des Waldes erscheint 1. in der Ferne das Kirchdorf Wust, im Besitz der Familie v. Katte, deren männliche Linie ausgestorben ist; in der Familiengruft ruht Hans Hermann v. Katte, hingerichtet zu Küstrin am 6. Nov, 1730. — Weiter auf derselben Seite der Jerichower Doppelturm und Tangermünde.
92 km Schönhausen ( *Gasth. mm Fürsten Bismarck; Deutsches Haus; Erfr. im Bahnhof; Post nach Havelberg
s. S. 88). In dem stattlichen Dorfe eine 1212 geweihte; mustergültige roman. Basilika von gewaltigen Verhältnissen (innen zahlreiche Bismarcksche Grabsteine und Epitaphien) und zwei Güter im Besitze der Familie Bismarck, die aus der Altmark stammt (vgl. S. 77) und seit 1563 hier ansässig ist. In dem einfachen Herrenhause des kleineren Gutes (bei der Kirche), jetzt vom Fürsten Herbert B. bewohnt, wurde der frühere Reichskanzler am 1. April 1815 geboren (gest. im Juli 1898 in Friedrichsruh). Das gröfsere Gut (östl. im Dorfe, 15 Min. vom Bahnhof), das 1830 in bürgerliche Hände übergegangen war, würde für ihn zum 70. Geburtstage als Nationalgabe vom deutschen Volke für Via Million Mark wieder erworben. Seit 1891 enthält es im Obergeschofs ein *Bismarekmuseum , meist Gaben von Herrschern, Städten, Korporationen u. s. w. Eintr. nur wochentags 10—12; 2—5 (im Winter 4) IT.; Trkg.
Im Flur über einer Tür das Wappen des Fürsten (ein in drei Winkeln mit Eichenblättern besetztes Kleeblatt) und sein Bild; Mosaikbild Wilhelms I.; Waffen, Bekleidungsstücke u. s. w. aus Afrika, meist Geschenke des Afrikareisenden E. Wolf; schön geschnitzte Fässer mehrerer Brauereien, u. a. der Rathenower Export-