Teil eines Werkes 
2 (1904) Weitere Umgegend Berlins : westliche Hälfte
Entstehung
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10. Von Berlin nach Havelberg.

am Rhin gelegenen, 3130 Einw. zählenden Stadt ( Gasth. zur Burg Friesack , Märkischer Hof , Gasth. zum ersten Hohenzollern; Omnibus nach Rathenow s. S. 72). Am Anfang r., von stattlichen Platanen beschattet, die Stelle der 1409 von Dietrich v. Quitzow erworbenen Burg, die Burggraf Friedrich 1414 vom Mühlenberg aus beschofs und nach Dietrichs Flucht einnahm. Erhalten sind von ihr nur die. Fundamente der Ringmauern im Erdboden. Das jetzige Herrenhaus gehört zu dem an der Rhinower Chaussee gelegenen Gute der Familie v. Bredow. Vor der Kirche des Ortes als Kriegerdenkmal eine Bronze- büste Wilhelms I. Im kleinen Stadtpark, an der Strafse nach Vietznitz, ein Obelisk zum Andenken an die letzte Besichtigung der früher in Fr. liegenden Husaren durch Prinz Friedrich Karl im J. 1885. Unmittelbar südl. von der Stadt 1. auf dem Mühlenberg seit 1894 ein *Denk- mal für den ersten Hohenzollern, 3 m h. Bronzestandbild auf hohem Granitsockel, von Calandrelli; dabei zwei schöne Bänke aus rotem Sandstein mit Inschrift. Weiter­hin das besuchte Rest. Friesacker Bock, am Anfang eines Wäldchens mit Spazierwegen, dem Schützenplatz und einer Bismarckeiche.

Jenseit Friesack (1. in der Ferne die Stöllenschen Berge bei Rhinow) geht die Bahn über den kanalisierten Rhin.

76 km Neustadt a. D. (Erfr.; Bahnhofshot. , nahebei).

Bahn nach Meyenburg s. S. 99. Der Bahnhof für die Bahn nach Rathenow (S. 74) liegt wenige Min. ö. auf der Nordaeite der Berliner Bahn. Ebenda beginnt auch die Kreisbahn nach Neu-Ruppin (28,5 km): 4,5 km Barsikow; 7 km Metzelthi n; 10 km Dessow Besitzung des Herrn Gilka; 12 km Emilienhof ; 16 km Wildberg (Gasth. zum alten Zieten), einst Stadt, mit Burgwall an der Temnitz ; 19 km Gottberg ; 22 km Werder; 25,5 km Bechlin ; Neu-Ruppin s . S. 106, Fortsetzung der Bahn nach Herzberg S. 109.

Neustadt a. D. (Hot. Stadt Berlin), Städtchen mit 1131 Einw. im Ruppiner Kreise, liegt 20 Min. vom Bahnhof entfernt. Um seine Entwickelung hat sich namentlich Prinz Friedrich von Hessen-Homburg, der Held von Fehr- bellin (16331708), grofse Verdienste erworben. Als langjähriger Besitzer des Amtes (166294) veranlasste er 1664 die Erhebung des Fleckens zur Stadt, siedelte zahlreiche Kolonisten an, schuf viele industrielle Etablisse­ments in der Umgegend, regelte den Lauf der Dosse u. s. w. Das bei der Kirche gelegene Amt, auf dem Kurfürst Friedrich III. seinen Amtshauptmann, den Minister Eberhard v. Dankelmann, 1697 verhaften liefs, gehört der Familie v. Winterfeld. Bekannt ist N. durch seine zwei kgl. Gestüte, die durch eine prächtige *Doppel- allee von Kastanien und Linden (20 Min.) verbunden sind: das Gestüt Lindenau (178991; westl.) und das in