16. Von Berlin nach Fürstenberg (Neu-Globsow). 123
Eine schattenlose Chaussee führt ö., gegen Ende am laubumgebenen Gr. Lankesee vorbei, nach Liebenberg (1 St.; Gasth. z. roten Hirsch x am Südende, ganz gut). Das Gut, 1652—1867 im Besitz der Familie v. Hertefeld (über Samuel v. H. vgl. S. 85) gehört dem Fürsten zu Eulenburg-Hertefeld. Beim Schlosse ein Brunnen aus Sandstein, 1895 gestiftet von Kaiser Wilhelm II. in Erinnerung an seine alljährlichen Besuche, und die schmucke neue Kirche. An den allgemein zugänglichen Park (Eintritt etwas südl. vom Schlosse durch das Lindentor) schliefst sich nach 0. schöner Laubwald an mit wohlgepflegten Spaziergängen; am (20 Min.) Ende bei einem Teiche ein Stein zum Andenken an die Plünderung des Ortes durch die Franzosen im Okt. 1806. — Wer weiter nach Liebenwalde (3 St.) will, benutze nicht die Chaussee, sondern gehe alsbald beim Knie derselben (St. 3,7) gradeaus durch Laubwald und eine Erlenallee nach (50 Min.) Vorw. Hertefeld ; hier l. über den (25 Min.) Hof einer Holländerei; jenseits r. die Strafse nach Malz und beim (8 Min.) Knie nahe der Kirche von Neu-Holland halbl. den S. 122 angegebenen Pfad durch Felder und Wiesen.
52 km Guten-Germendorf.
*»‘58 km Gransee. — Gasth.; B ehrendts Hot, u, K rone, Fried- rich-Wilhelmstr.; Deutsches Haus , am Bahnhof. — Rest.: Bahnhof ,• Gesellschaftsbaus , Schützenhaus , kurz bezw. 10 Min. vor dem Ruppiner Tor. — Omnibus: nach Zehdenick (S. 153), 13 km, Imal in IVa St. für 1 M.; nach Meng (S. 127), 16 km, 2mal in 2 St. für 1 M.
Gransee, Stadt (seit 1262) mit 4056 Einw. am See
f leichen Namens, wurde, nachdem Markgraf Waldemar 316 in dieser Gegend von den Mecklenburgern geschlagen war, an die Grafen von Lindow verpfändet und gehörte ihnen bis 1524 (vgl. S. 106). Die Stadt war einst eine der festesten der Mark. Noch heute ist die hohe Feldsteinmauer mit etwa 30 Weichhäusern fast ganz erhalten; rings um sie geht eine Promenade, besonders angenehm in der nördl. Hälfte.
In der Mitte des Ortes ragt hoch empor ('/4 St. vom Bahnhof) die Marienkirche, dreischiffige Hallenkirche aus Backsteinen vom Anfang des XIV. Jahrh., 1862—65 wiederhergestellt, mit massigem Westturm, der in zwei ungleiche Spitzen endet. Im Hochaltar von 1729 Beste eines got. Schnitzaltares (Kreuzigung Christi); in den Seitenschiffen r. got. Flügelaltar, 1. am Orgelchor Grabstein des Hermann Belling (f 1582) mit lebensgrofsem Bilde; in der Vorhalle kolossales Kruzifix mit Maria und Johannes. Etwas n. von der Kirche die Buine (Befektorium) des 1270—80 erbauten Franziskanerklosters, dicht an der Stadtmauer. — Westl. von der Kirche auf dem Luisenplatz ein 1811 errichtetes Denkmal aus Eisen (Sarkophag unter Baldachin in got. Formen) für die Königm Luise (vgl. S. 124), deren Leiche hier in der Nacht vom 25. zum 26. Juli 1810 aufgebahrt war. Weiter das Buppiner Tor, viereckiger Turm mit Durchfahrt (aufsen eine Vorrichtung für das Fallgatter), namentlich auf der Stadtseite reich verziert, und r. davon der runde Pulverturm.