Teil eines Werkes 
2 (1904) Weitere Umgegend Berlins : westliche Hälfte
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17. Neu-Strelitz und Neu-Brandenburg.

Kugel, am Markt, preiswertes Essen. P ots. Stübinger, Tiergartenstr. 17.

Best.: ­ *Bahnhof; *Baganz , Strelitzer Str. 38 (Mittag 1,25, im Abonne ment 1 M.). Gartenlokale: Fasanerie (im Sommer Abonnements­konzerte), Strelitzer Chaussee, 20 Min. vom Bahnhof; Schützenhaun, Neu-Brandenburger Chaussee. Weinstube: Raban , Seestr. 3. Konditorei: H amann, am Markt; W alleit, Strelitzer Str. 47. Post: Schlofsstr. Omnib'us: nach Strelitz 4mal in Va St. für 30 Pf. Wagen (u. a. in der Posthalterei, Strelitzer Str. 7): Einspänner für 1 Tag 69 M., für Vs Tag 46 M., Zweispänner 912 M. bezw. 69 M.

Boote (Zierker See): zum Rudern 50 Pf., zum Segeln 1 M. die Stunde.

Neu-Strelitz, die schön gelegene Hauptstadt des Grofs- herzogtums Mecklenburg-Strelitz mit 11340 Einw., Sitz der obersten Behörden, Knotenpunkt der Bahnen nach Stralsund, Warnemünde und Mirow, wurde 1731 von Herzog Adolf Friedrich III. gegründet, als er die nach dem Brande des Schlosses in Strelitz (1712; vgl. S. 129) hier erbaute Residenz bezog. Die Stadt ist im Land­tage nicht vertreten; der Magistrat wird vom Grofs- herzog ernannt. Die Garnison bildet ein Bataillon des Grofsherzogl. Mecklenburg. Grenadierreg. Nr. 89 und eine Batterie des Holsteinschen Feldartilleriereg. Nr. 24. Jetziger Grofsherzog ist Friedrich Wilhelm (seit 1860).

Vom Bahnhofe, der auf Strelitzer Gebiet liegt, gelangt man 1. alsbald an dem 1899 errichteten * Kriegerdenkmal (Siegesgöttin, einen verwundeten Krieger stützend), von Mart. Wolff, vorbei zur Strelitzer Strafse. Jenseits: 1. die kleine kath. Kirche, gradeaus ein Weg in den Tier­garten (S. 131), r. die der Strelitzer Strafse parallel gehende Tiergartenstrafse mit der Bürgerschule und der Mealschule.

Die Strelitzer Strafse selbst führt r. an den Kasernen vorüber zum (20 Min.) Markte, von dem die Haupt- strafsen strahlenförmig ausgehen. Hier die 176878 er­baute, 1831 nach Schinkels Plänen mit stumpfem Etagen­turm versehene Stadtkirche und das *BronzestandbiId des Grofsherzogs Georg, desallgeliebten Landesvaters (reg. 181660; vgl. S. 133) von Alb. Wolff (geh. in Neu- Strelitz 1814, gest. 1892 in Berlin).

NöriU. vom Markte, Glambecker Str. 10, das Gymnasium Caro­linum. - - Westl. vom Markte bringt die Seestrafse zu dem fast ganz von Moorland umgebenen Zierker See (399 ha), dessen Südende der Kammerkanal mit dem Woblitzsee (S. 99) und weiter mit der Havel verbindet. L., einige Min. entfernt, am See die Badeanstalten. E., in der Georgstrafse, das r Karolinenstif t (Krankenhaus); nahebei, auf eine Landzunge, das kleine Rest. Neu-Helgoland , von wo man mit Kahn, So. im Sommer auch mit Dampfer nach dem Ausflugsorte Torwits (starke Eichen) übersetzt.

Südl. vom Markte mündet die Schlofsstrafse in den Paradeplatz. An ihm r. an der Ecke das Palais des Erbgrofsherzogs; 1. nahebei das Kollegienhaus mit der Re-