Teil eines Werkes 
2 (1904) Weitere Umgegend Berlins : westliche Hälfte
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20. Boitzenburg.

f iebeln; nördl. und damit verbunden, mit hohem Turm, as umfangreichere neue Schlofs oder Unterhaus, das im 30jährigen Kriege zerstört, 1740 durch Georg Dietloff v. A. wiederhergestellt (Inschrift an der Ostseite) und 183842 nach Stülers Plan umgebaut wurde. Der nördl. Flügel des Unterhauses, dessen Hof sich östl. zu einem prächtigen Blumenparterre öffnet, enthält die sehr um­fangreiche Bibliothek mit vielen Familienporträts, Ur­kunden zur Geschichte des Schlosses und eigenhändigen Briefen Wallensteins. Eintr. gewöhnlich nicht gestattet.

Den Spaziergang durch den 'Park beginnt man am besten von der Westseite. Am Küchensee (r.) entlang (jenseits der Obelisk, s. unten), über eine Brücke und durch eine Platanenallee zum Waldrande, wo sich bei einer Bank der Weg teilt. R. bleibt der * Karolinenhain, mit schönen Spaziergängen unter prächtigen Buchen; ein besuchenswertes Plätzchen ist namentlich Dietloffs Lust, oberhalb des Nordendes des Krienkowsees, in etwa 25 Min. zu erreichen. L. umbiegend und alsbald r. den Hohlweg hinaufsteigend gelangt man zu der von Gropius erbauten got. Grabkapelle für die Gräfin Mathilde v. A. (f 1878) mit Porträtmedaillon (Blick auf Schlofs und Kirche). Dann wieder hinab auf den unteren Weg, an dem bald eine Kapelle für den Finanzminister Graf Friedr. Wilhelm v. A. (f 1801) folgt; in ihr eine lebensgrofse allegorische Marmorfigur an einer Urne sitzend. Sofort wieder r. aufwärts zu einem Pavillon mit einer Statue der Hoffnung (Blick auf die Ostseite des Schlosses). Oben weiter zu dem 1888 vollendeten schönen 'Mausoleum der gräfl. Familie, einer offenen Kapelle (Altar mit Mosaikbild) aus Sandstein, im Halbkreis von einer von zwei Löwen bewachten Mauer umschlossen (Blick auf die Gärtnerei und auf die Kirche). Hinab zum Schlosse auf beliebigem Wege. Nördl. vom Küchensee ein Obelisk aus Granit mit Porträtmedaillon des Grafen Ad. Heinrich v. A. (f 1868), schon aufserhalb des engeren Parkgebietes (Zugang von dem Fahrwege r. vor der Brücke über den Quelowbach). Guter Blick von dort auf die Westfront des Schlosses.

Auch einen Besuch des ö. vom Park gelegenen, bis an die Prenzlauer Chaussee reichenden 'Tiergartens, mit grofsem Wildstand und vielen Eichen, versäume man nicht. Man erreicht den Eingang auf dem am Ost­ende des Ortes nach S. abzweigenden Wege, der bald an einer Schneidemühle vorbeiführt, oder von der Gärtnerei im Parke (s. oben), indem man die Chaussee nach Hafsleben wenige Min. und hinter den Gutsgebäuden die schattige Allee 1. benutzt (etwa 25 Min.). Eintr. nach