Teil eines Werkes 
[Hauptbd.] (1887)
Entstehung
Seite
12
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12 Phyſiographiſche Skizze.

iſt beiſpielsweiſe im Oſten des Kreiſes die Seenkette der Wendiſchen Spree(Dahme), des Zeeſener, Vorderſten und Hinterſten Sees. Im Weſten des Kreiſes gelang ein ſolcher Durchbruch in der Richtung des heutigen Nuthethales über Saarmund nach Potsdam . Vergebens war aber der Verſuch der Gewäſſer, die Bodenerhebung in der Richtung nach Groß-Beeren zu durchbrechen; ſie vermochten nur eine tiefe Bucht in das Plateau einzuſchneiden.

Der Uebergang der Gewäſſer von dem ſüdlichen Thal in das nördliche und die damit in Verbindung ſtehenden Durchwaſchungen der trennenden Bodenerhebung ſind es ſomit, die letztere in eine Anzahl von Einzelplateaus auflöſten und die mehrfache Gliederung des Gebiets in Hochfläche und Niederung bedingten.

Das nördliche, weitaus größte dieſer Einzelplateaus, welches eben am meiſten den Zuſammenhang bewahrt hat, führt insbeſondere den Namen des Hohen Teltow.

Im Allgemeinen iſt die Hochfläche nur wenig und unregelmäßig gewellt. Die mittlere Höhe über dem Meeresſpiegel ſchwankt zwiſchen 150 180 Fuß), doch geht ſie verſchiedentlich bis auf 135 Fuß herunter, während größere Erhebungen ſich nur an vereinzelten Punkten finden. Letzteres gilt namentlich von dem in Nord­weſten gelegenen Theile des Kreiſes, dem Grunewald , wo Höhen von 225 Fuß(71 m), 243 Fuß(77 m) Karls⸗Berg, und ſelbſt 309 Fuß(98 m) Havel⸗Berg, vorkommen, noch beträchtlicher ſteigen die Müggelsberge an: Großer Müggelsberg 381 Fuß(120 m), Kleiner Müggelsberg 255 Fuß(81 m). Hervorzuheben iſt noch, daß namentlich der Rand der einzelnen Plateaus durch eine Anzahl Höhenpunkte ausgezeichnet iſt, die ſich über das allgemeine Mittel erheben, die hier aber aufzuzählen zu weit führen würde. Es ſei deswegen auf die Meßtiſchblätter im Maßſtabe 1: 25000 und die Generalſtabskarte(1: 100000) verwieſen, welche darüber vollſtändige Aus­kunft geben.

Die mittlere Höhe der Niederungsfläche beträgt ca. 120 Fuß(38 in) und be­wegt ſich überhaupt zwiſchen 110(35 m) und 135 Fuß(43 m).

Näheres über die allgemeinen geologiſchen und oro⸗hydrographiſchen Verhält­niſſe findet ſich inBerendt und Dames Geognoſtiſche Beſchreibung der Gegend von Berlin . Berlin 1880, ſowie in der Einleitung der Erläuterungen zu den folgenden Sectionen: Teltow, Tempelhof , Coepenick, Groß⸗Beeren- Lichtenrade, Königs­ Wuſterhauſen , Trebbin , Zoſſen , Mittenwalde der geologiſchen Specialkarte von Preußen und den Thüringiſchen Staaten im Maaßſtabe 1: 25000, in Commiſſion bei Simon Schropp, Hof⸗Landkartenhandlung.

Was die geognoſtiſchen Verhältniſſe des Kreiſes anlangt, ſo ſind, abgeſehen von einigen Punkten, an denen Zechſtein und Tertiär auftreten, nur die beiden jüngſten Formationen vorhanden und zwar ſetzt das Diluvium, als die ältere beider Bildungen in der Hauptſache die Hochfläche zuſammen, während das Alliwium, d. h. Gebilde des heutigen fließenden oder ſtagnirenden Waſſers, vorwiegend die Niederungen erfüllt.

An der Oberfläche des Plateaus liegt zumeiſt und in großer Ausdehnung der Obere Geſchiebemergel, nur an den Rändern und den Thaleinſchnitten kommen

) Die betreffenden Höhenangaben bezw. Niveaukurven der neueſten Meßtiſchblätter(dieſer Gegend) des Königlichen Generalſtabes ſind noch ſämmtlich in preußiſchen Duodezimal⸗Fußen gemacht worden.