Teil eines Werkes 
[Hauptbd.] (1887)
Entstehung
Seite
15
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Phyſiographiſche Skizze. 15

auf Steinſalz angeſetzt wurde, das jedoch keine Spur von Soole oder Steinſalz ergab, ſondern bis zu einer Tiefe von 311 Fuß 1 Zoll(98 m) nur Diluvium und Tertiär durchſank.

Die allgemeine Verbreitung der Braunkohlenformation unter den norddeutſchen Diluvial-Ablagerungen, der reichliche Ertrag an Braunkohlen aus den Rauenſchen Bergen im Kreiſe Beeskow⸗Storkow ließ vermuthen, daß auch im Kreiſe Teltow bauwürdige Braunkohlenlager zu finden ſein würden, allein die darauf gerichteten zahlreichen Schürfverſuche in verſchiedenen Theilen des Kreiſes innerhalb der Jahre 18411875 haben keinen nennenswerthen Erfolg gehabt, wenigſtens haben ſie in keinem Falle zur Verleihung eines Grubenfeldes geführt. Auch das erwähnte Grundmannſche Bohrloch hatte nur eine Mächtigkeit der Braunkohle von 4 Fuß 10 Zoll(1,3 m) ergeben. Dagegen find ſeit dem Jahre 1875 in der Gegend zwiſchen Königs-Wuſterhauſen und Mittenwalde eine Anzahl von Muthungen be liehen worden. Die Fundpunkte dieſer Muthungen liegen nach Cramer(efr. Cramer, Beiträge zur Geſchichte des Bergbaues in der Provinz Brandenburg 1876. Kreis Teltow p. 105), bei dem auch Specielleres einzuſehen iſt, alle ſüdlich von Schenkendorf, in der Nähe des Dorfes und befinden ſich größtentheils nur in je 5m Abſtand von einander. Durch den bisherigen Betrieb, ſowie durch Bohrungen iſt ein Braunkohlenflötz nachgewieſen, welches ſattelförmig abgelagert iſt und da, wo es durch Bergbau eröffnet iſt, ein Einfallen von 450 bis 500 nach W. reſp. O. beſitzt. Die Braunkohle iſt von erdiger, bröcklicher Beſchaffenheit und wird von Braunkohlenletten und Sanden bedeckt, auch wechſellagern unterhalb des im Abbau befindlichen, mächtigeren Braunkohlenflötzes noch 2 kleinere Flötze mit Braun kohlenletten. ­

Nähere Mittheilungen über die bei Schenkendorf vorgenommenen Abteufungs verſuche befinden ſich bei dem AbſchnittBergbau, Induſtrie und Handwerk.

Aus dem Berichte des Veranlagungs-Commiſſarius für den Teltower Kreis vom Jahre 1861 über die zum Zwecke der Grundſteuer-Regulirung vorgenommenen Erhebungen, wird bezüglich der allgemeinen Boden⸗Beſchaffenheit hier was folgt wiedergegeben:

Im Allgemeinen iſt der Boden im Kreiſe von leichter Beſchaffenheit. Lehm Ablagerungen kommen faſt überall vor, beſonders in den Fluren des Teltower Plateaus. An Thon⸗ und Ziegelerde iſt der Kreis verhältnißmäßig arm. Die ſelben kommen vor bei Neu⸗Beeren, Halbe, bei Buchholz, beim Vorwerk von Königs Wuſterhauſen wahrſcheinlich hier angeſchwemmte Thonſchichten zu Miersdorf bei Ragow und Senzig und in der Nähe von Berlin auf den Gemarkungen von Alt Schöneberg und Tempelhof , wo man die Ziegelerde in dem gegen die Spree ge richteten Abhange des Haupt⸗-Plateaus findet. Auch kommen Lager von Ziegel erde bei Teltow , am Ufer des Teltower Sees vor; und Thon findet ſich bei Dahlem , Neu⸗Glienicke, Klein⸗Glienicke , unweit des Wannſees, wo er ſehr tief unter der Sanddecke ſteht, bei Mittenwalde , Schöneiche, Motzen , Töpchin, Callinchen, Müggelsheim, Neue-⸗Mühle bei Königs⸗Wuſterhauſen , Schönow, am Teltower See, Zernsdorf und Zoſſen .

Der reine Lehmboden, gemiſcht mit Kalk und Humus, für den Anbau der meiſten Feldfrüchte ſich vorzüglich eignend, kommt in dieſem Kreiſe nicht vor.