16 Phyſiographiſche Skizze.
Der ſandige Lehmboden und der lehmige Sandboden finden ſich vorzugsweiſe auf den Plateaus und machen letztere beſonders einen großen Theil des Ackerlandes im Kreiſe aus.
Der ſandige Lehm boden, wenn er nicht zu wenig Humus und zumal, wenn er etwas Kalk enthält, liefert einen ausgezeichneten Mittelboden, auf dem faſt alle Früchte gedeihen. Man dürfte ihn mit Gerſtland 1. und 2. Klaſſe bezeichnen und unter günſtiger Lage und bei einem glücklichen Verhältniſſe ſeiner Beſtandtheile trägt dieſer Boden ſelbſt Weizen mit Vortheil. Dieſer Boden kommt im Kreiſe nur ſtrichweiſe und nur in kleinen Gruppen vor, z. B. der Strich zwiſchen Diedersdorf, Blankenfelde , Dahlewitz und Groß⸗Kienitz, ſüdwärts bis zum Thale des Hut⸗ reſp. Zülow⸗Grabens, insbeſondere bei Mittenwalde .
Den lehmigen Sandboden dagegen trifft man im Ganzen genommen faſt überall im Kreiſe an. Steht er hinſichtlich ſeines Werthverhältniſſes zwar dem ſandigen Lehmboden nicht gleich, ſo darf man ihn doch keineswegs ſchlecht nennen, indem er bei einer günſtigen Lage, bei hinreichendem Humusgehalt 2c. reichliche Früchte tragen kann. Namentlich trifft man dieſen lehmigen Sand— boden auf dem Plateau, öſtlich von Trebbin und demjenigen Theile des TeltowPlateaus, welcher zwiſchen der Spandauer Forſt— dem Grunewald — der Stadt Teltow, Groß⸗Beeren, Glaſow, Selchow und der Landſtraße von Potsdam nach Berlin bis zur Spree liegt, mehr oder minder erhebliche Unterbrechungen ausgenommen; auf dem größten Theile des Schmöckwitzer und einem Theile des MüggelWerders mit der Niederung auf der Weſtſeite des Langen⸗Sees und der Wendiſchen Spree, zwiſchen Coepenick und Zeuthen ; weiter im Süden des Kreiſes auf der Höhe nördlich und weſtlich vom Teupitzer und Körißer See.
Die Verbreitung des Sand bodens iſt im Kreiſe Teltow allgemein, ins beſondere enthält der ganze ſüdlich von Mittenwalde und Zoſſen gelegene Theil deſſelben, der mit wenigen Flächen Lehm und Mergel im Untergrunde hat, hauptſächlich nur ſchlechten Sandboden auf der Höhe, und Moor in der Niederung. Das Plateau zwiſchen der Notte, Nuthe , Havel , Spree und Wendiſchen Spree — Dahme— hat in ſeiner Mitte und an ſeinem ſüdlichen Rande beſſeren Sandboden. Auch der Müggelwerder, der von der Spree , dem Müggel- und dem Seddiner See und von der Dahme umfloſſen iſt, hat Sandboden, überall jedoch liegt unter dem Sande in größerer oder geringerer Tiefe ein Lehmlager, welches an den Plateaurändern zu Tage ausgeht.
Mergelboden findet ſich im Kreiſe, aber ſelten bildet er ausgedehnte Strecken, ſtets kommt er mit den anderen Bodenarten im Gemenge vor, vorzugsweiſe im lehmigen Sandboden. Er ſteht in dieſer Qualität vereinzelt der Oberfläche ſo nahe, daß ihn der Pflug zu Tage bringt.
Der humoſe Boden, deſſen Humus zum größten Theile unter Waſſer entſtanden iſt, weshalb man ihn auch Sumpf⸗ oder Moor-Boden nennt, findet ſich nur in den Niederungen der Flüſſe und Seen des Kreiſes und wird mehr als Wieſen und Weiden, weniger zum Ackerbau benutzt. Wo der Humusboden Seen begrenzt, da iſt er in der Regel verſauert und grenzt ſchon an die Torfbildung. Eine Abwäſſerung iſt immer vorangegangen, wo derartiger Niederungsboden zum Anbau kommt.