Teil eines Werkes 
[Hauptbd.] (1887)
Entstehung
Seite
17
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Phhyſiographiſche Skizze. 17

Mehrere Tauſend Morgen große Flächen von Wieſen liegen in den Niederungen der Nuthe , Notte, Dahme und Spree und deren Nebenflüſſe und Gewäſſer, es ſind dies aber zum größten Theile moorige oder torfige Wieſen.

Torflager findet man überall in den Niederungen der Nuthe , Notte, Dahme und Spree ; im Nuthe⸗Diſtriete auf den zum Havelgebiete gehörigen Fluren von Kohlhaſenbrück , Zehlendorf , Steglitz und Dahlem , im Spreegebiet bei Dahlwitz, wo faſt ſämmtliche gegen 300 Morgen umfaſſende Wieſen einen ſehr ſchönen Torf enthalten, bei Klein⸗Kienitz, Glaſow und Rotzis, wo er weniger gut und zu einer lohnenden Ausförderung nicht geeignet iſt.

In der großen Niederung des Nottefließes trifft man Torflager bei Neuhof und auf den ca. 3000 Morgen großen Wieſen bei Zoſſen ; ebenſo bei Groß-Machnow, bei Mittenwalde , bei Gallun, bei Schenkendorf, Krummenſee, Marienhoff; ſodann bei Zeeſen und Senzig, zwei Orten, die im Gebiete der Dahme oder Wendiſchen Spree liegen.

Von den Forſten ſind im Kreiſe beſonders hervorzuheben:

a) die Königl. Oberförſtereien Potsdam , Cummersdorf(Zoſſem, Scharfenbrück,

Spandau und Coepenick, jede ein großes Revier bildend,

b) die Königl. Hofkammerforſten von Königs-Wuſterhauſen und Hammer,

c) die ſtädtiſchen Forſten von Coepenick und Trebbin .

Mit wenigen Ausnahmen ſind die Forſten mit Kiefern beſtanden; in den Forſten ad b kommen auch Laubhölzer, beſonders Eichen, Birken und Erlen vor.

Der Boden iſt faſt überall ein armer Sandboden, hin und wieder mit Torf moorgründen.

Unter den fließenden Gewäſſern mit ihren Niederungen und Thälern, kommen im Kreiſe hauptſächlich zur Geltung:

1. Die Havel . Dieſelbe ſcheidet von Spandau ab bis Potsdam den Oſt­havelländer Kreis von dem Teltower Kreis.

Am Ufer der Havel im Teltower Kreiſe liegt, Babelsberg , herrlicher Sommerſitz Seiner Majeſtät des Kaiſers und Königs, ſowie die von weiland dem Prinzen Carl angelegte, jetzt Seiner Königl. Hoheit dem Prinzen Leopold gehörige, wegen ihrer landſchaftlichen Reize und ihrer ſchönen Einrichtung rühmlichſt bekannte Beſitʒzung Klein⸗Glienicke . Beſonders hervorzuheben iſt auch die Seiner Majeſtät dem Kaiſer und Könige gehörige, unweit Sacrow in der Havel belegene, mit ſchattigen Baum Anlagen verſehenePfauen⸗Inſel .

Auch ſonſt iſt das Ufer der Havel hier reich an ſchönen Punkten. An dem eine Ausbuchtung der Havel bildenden Wannſee ſind in den letzten 15 Jahren prächtige Villen in großer Zahl erſtanden.

In der größten Ausdehnung wird die Havel im Kreiſe von der etwa 18000 Morgen 4600 Hectaren großen Königl. Spandauer Forſt begrenzt.

Auf dem zwiſchen Potsdam⸗Spandau und Berlin belegenen Theil der Havel findet ein äußerſt lebhafter Schifffahrts⸗Verkehr ſtatt.

Zu den Nebengewäſſern der Havel gehört auch die Teltower Bäke oder das Teltower Fließ, welches auf den Höhen von Mariendorf , Lankwitz und Steglitz entſpringt und bei Klein⸗Glienicke in die Havel mündet.

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Elie ſtende Gemã ſſer.