Wohnplätze und Bevölkerung. 31
a) die von dem Regierungs⸗Rath Wichgraf im Jahre 1862 herausgegebene, im Verlage von Julius Springer zu Berlin erſchienene„Geſchichte der Weber⸗Colonie Nowawes“,
b) 2 von dem Lehrer Gerſon in den Jahren 1868 und 1871 heraus— gegebene, im Selbſtverlage der Nowaweser Innung erſchienene Brochüren betitelt:„Kurze Geſchichte der Weber-Innung zu Nowawes “ und„Kurze Geſchichte der Weber⸗Geſellen⸗Innung zu Nowawes “.
Die Gemeinde Philippsthal iſt auf Befehl des Königs Friedrich des Großen vom 23. Dezember 1763 angelegt worden und zwar zur Aufnahme von 50, aus dem Sächſiſchen eingewanderten Spinner-Familien, welchen je 1 Wohn— haus, nebſt 1 Morgen Garten- und 1 Morgen Wieſenland unterhalb des Amtes Saarmund von der ſog. Nieder⸗Haide unentgeltlich als Erbgut überwieſen wurde.
13. Böhmiſch-Rixdorf.
Zur Beſetzung mit böhmiſchen Familien iſt, wie die Acten der böhmiſch— lutheriſchen Gemeinde in Rixdorf ergeben, im Jahre 1737 das„Schultzen-Gericht in Riechsdorff“ angekauft worden.
Die erſten Koloniſten— nach dem Fidicin 18 an der Zahl— bildeten eine neue Gemeinde, welche im Gegenſatz zu Deutſch-Rixdorf, Böhmiſch— Rixdorf benannt wurde.
Die Böhmiſchen Koloniſten beſchäftigten ſich mit der Verfertigung von leinenem und baumwollenem Zeuge für Berliner Fabrikanten.
Auf einſtimmige Bitte der Gemeinde⸗-Vertretung von Böhmiſch⸗Rixdorf iſt dieſe Gemeinde zufolge Allerhöchſter Kabinets-Ordre vom 11. Juli 1873 mit der Gemeinde Deutſch⸗Rixdorf unter dem Namen Rixdorf zu einem Gemeinde-⸗Bezirke vereinigt worden.
14. Nieder⸗Schöneweide.
Urſprünglich beſtand Nieder-Schöneweide aus wenigen zum Forſtguts⸗Bezirk „Königl. Coepenicker Forſt“ gehörigen Etabliſſements.
Begünſtigt durch eine vorzügliche Lage, am ſchiffbaren Waſſer— Spree—, an der Kreis⸗Chauſſee Canne⸗Coepenick und an der Berlin⸗Görlitzer Eiſenbahn, entſtanden auf den Grundſtücken der Kolonie Nieder⸗Schöneweide nicht nur viele und bedeutende Fabrik⸗Etabliſſements ſondern auch Villen. 7
Dieſen Verhältniſſen Rechnung tragend, ſind die Grundſtücke dieſer Kolonie mittelſt Allerhöchſter Kabinets-Ordre vom 9. Auguſt 1878 von dem Forſtgutsbezirk„Coepenicker Forſt“ abgezweigt und zu einem beſonderen Gemeindebezirke mit dem Namen„Nieder⸗-Schöneweide“ erklärt worden.
Der größte Theil des Dorfes Schöneberg , welches zuerſt in einer Urkunde vom Jahre 1264 unter dem Namen„Schöneberch“ erwähnt wird, wurde während der Drangſale des 30 jährigen Krieges wüſt.
In Folge deſſen wurden auf Anordnung des Königs Friedrich des Großen auf der Feldmark dieſes Dorfes, zwiſchen demſelben und der Stadt Berlin ,
