Teil eines Werkes 
[Hauptbd.] (1887)
Entstehung
Seite
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Wohnplätze und Bevölkerung.

Zu den letzteren Ländereien gehörte: 1. die vorhergedachte ſogenannte Hartenhaide, ein von Birken, Eichen und

Kiehnen beſtandenes Terrain von 208 Morgen 101 Quadrat-Ruthen,) 2. ein vom Rixdorfer Damme bis zur Schöneberger Grenze längs des alten

Landwehrgrabens ſich hinziehendes, mit Elſen und anderem Weichholze

bewachſen geweſenes Bruch, die Urlake genannt.

Daß dieſe beiden Territorien altes Beſitzthum der Stadt Cöln waren, ergiebt ſich daraus, daß ſie es ſchon lange vor der Erwerbung der Güter des Johanniter­ordens geweſen und von der Stadt theils als Haide zur Bienenzucht vermiethet, theils als Bruch- oder Weichholzung von den cölniſchen Bürgern benutzt wurden.

Es liegt nun auf der Hand, daß, da Cöln vor dem Jahre 1435 keine andere als die ſogenannteHartenhaide oder dieHaide nach Treptow beſaß, nur dieſe und keine andere Haide die Merica geweſen ſein kann, welche die Stadt im Jahre 1261 erhielt, da nur ſie, keineswegs aber die Weichholzung, zur Bienenzucht in Klotz­beuten geeignet war.

Sodann iſt es auch wahrſcheinlich, da die Verleihungsurkunde von 1261 auch von Weiden oder Wieſen ſpricht, daß das Bruch Urlake(Erlenlake) mit der Merica in Verbindung geſtanden und ſich bis in den Thiergarten hinein erſtreckt habe, da der alte Landwehrgraben, welcher die Urlake durchfloß, zwiſchen Schöneberg und Lützow ſtets ſcharf die Grenze hielt.

Im Jahre 1590 überließ Berlin der Stadt Cöln ſeinen Antheil an den von den Johannitern im Jahre 1435 erworbenen Ländereien, ſo daß die Letztere die gemeinſchaftlich benutzten Ländereien als ausſchließliches Eigenthum abgetreten erhielt.

Cöln beſaß von da ab, außer der alten Merica oder 8, 208 Mrg., 101 Q⸗⸗R. auch die gemein h aftlich Haide ven 2.0, MB.

überhaupt 2950 Mrg., 172 QR. Haiderevier, welches den NamenCölniſche Stadthaide führte.

In dieſer Haide beſtand früher gar keine Anſiedelung, nicht einmal ein Jägerhaus.

Erſt in den Cölniſchen Kämmerei⸗Rechnungen des 16. Jahrhunderts wird einer unbedeutenden Fiſcherei, unter dem Namen Trebow, Trepkow und ſpäter Treptow gedacht, welche ganz am Ende der alten Merica, bei dem Austritte des alten Land wehrgrabens aus der Spree ausgeübt wurde. Im Jahre 1568 warder Trepkow alſo die Fiſcherei mit der Hartenhaide, zur Fiſcherei und Bienenzucht oder Honig­fang für 1 Schock 24 Groſchen Waſſerzins und 32 Groſchen Haidegeld verpachtet. Es gehörte dazu ein Häuschen, welches der Pächter benutzte. Bis zum Jahre 1608 ging die Pacht dieſer Fiſcherei nebſt der Benutzung der an ihr gelegenen Haide zum Ausſtellen von Honigbeuten auf mehrere Fiſcher über, bis damals der Rath von Cöln die Fiſcherei von einem eigenen Fiſcher ausüben ließ.

) Im Jahre 1399 vermiethete der Rath zu Cöln einem Bienenzüchter eine Anzahl Bäume zur Herſtellung von Klotzbeuten, zu ſolchen waren allein Kiehnbäume tauglich, die nur in der einzigen Haide der Stadt, der Hartenhaide vorhanden waren. Dies bezeugt auch die Ueberſchrift, welche die Urkunde im Cölniſchen Stadtbuche führt:De Merica civitatis.