Teil eines Werkes 
[Hauptbd.] (1887)
Entstehung
Seite
198
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Coepenicker For ſt.

198 Ackerbau, Viehzucht, Forſtwirthſchaft.

beſtand, den Wirthſchaftsſyſtemen und Wirthſchafts⸗-Reſultaten der einzelnen Forſt­Reviere.;

Die Königliche Oberförſterei Coepenick hat einen Flächen-Inhalt von 989,751 ha, davon liegen die Schutzbezirke Schmöckwitz , Grünau , Canne, Fahlen­berg und Müggelsheim mit einem Areale von 4376,556 ha im Kreiſe Teltow , während die Schützbezirke Erkner , Müggelſee, Krummendamm und Neue Scheune mit 3613, 195 ha im Kreiſe Nieder-Barnim belegen ſind.

Die zum Kreiſe Teltow gehörigen Forſttheile liegen auf dem linken Spree: Ufer und beträgt die Entfernung von Berlin bis zu dem zunächſt gelegenen Revier 6 km.

Die Schutzbezirke Canne, Grünau und ein Theil von Schmöckwitz bilden einen zuſammenhängenden, ca. 12 km langen, am linken Ufer der Spree und Dahme belegenen Waldeomplex. Der größere Theil des Schutzbezirkes Schmöckwitz bildet eine Halbinſel von über 5 km Länge, eingeſchloſſen von dem Seddin­Zeuthener See, dem Großen Zug- und Kroſſin⸗See und nur im öſtlichen Theile an die zum Beeskow -Storkower Kreiſe gehörige Goſener Feldmark angrenzend. Die beiden Schutzbezirke Fahlenberg und Müggelsheim liegen zwiſchen der Spree und Dahme, zum Theil von der letzteren(Langenſee ), dem Seddin⸗ -See und im Norden von der Spree begrenzt und ſind von der großen und kleinen Krampe durchſchnitten.

Durch das Revier, und zwar durch die Schutzbezirke Canne und Grünau , zieht ſich die Berlin-Görlitzer Eiſenbahn mit den Halteſtellen Canne, Johannisthal , Adlershof , Glienicke, Grünau und Schmöckwitz .

An Chauſſeen find vorhanden: die Coepenick-Canne⸗ die Adlergeſtell⸗Chauſſee, die Chauſſee von Coepenick nach Rudow und die Canne-Rixdorfer Chauſſee.

Das Terrain iſt mit wenig Ausnahmen durchweg eben, in dem Schutzbezirke Müggelsheim befindet ſich eine ziemlich bedeutende Erhebungdie Müggelsberge mit prächtiger Ausſicht.

Der Boden beſteht, mit Ausnahme einiger kleiner Lehmneſter auf den Müggels­bergen, durchweg aus Sand von beſſerer und ſchlechterer Beſchaffenheit; der letztere iſt mehr oder weniger mit Dammerde bedeckt. Beſonders leichten Boden haben die Schutzbezirke Schmöckwitz , Fahlenberg und Müggelsheim.

Vereinzelte Bruchſchlänken finden ſich im ganzen Revier vor, vielfach durch die allgemeine Senkung des Grundwaſſers ſo trocken gelegt, daß der Anbau der­ſelben mit Erlen nicht rathſam iſt.

Die Kiefer bildet die vorherrſchende Holzart, im Schutzbezirke Grünau kommt in den mehr friſcheren Partien die Birke und Erle vor. Eichen⸗-Kulturen, welche zum Theil einen recht erfreulichen Wuchs haben, ſind in neuerer Zeit in den Schutzbezirken Canne und Grünau angelegt.

Das Revier iſt in Jagen eingetheilt und enthält der Teltower Antheil die von Nr. 1 bis 200..

Der Umtrieb iſt auf 100 Jahre feſtgeſetzt.

Der Holzabſatz iſt in den der Reſidenz Berlin zunächſt gelegenen Theilen ein guter, nachlaſſend in den mehr entfernten Schutzbezirken.

Der Durchforſtungsbetrieb iſt ein intenſiver und iſt der Abſatz von ſchwächeren

Stangenhölzern ein ſehr bedeutender.