Ackerbau, Viehzucht, Forſtwirthſchaft. 199
Der Abnutzungsſatz iſt für die Hauptnutzung auf rot. 3400 fm Derbholz feſtgeſetzt, ein ſehr niedriger in Folge des in den Jahren 1870 und 1871 ſtatt— gefundenen Raupenfraßes, wovon die Beläufe Schmöckwitz , Fahlenberg und Müggels— heim ſehr ſtark, weniger Grünau und Canne betroffen waren.
Die Einnahmen an Nebennutzungen, zumal größere Flächen in den Schutz— bezirken Canne und Grünau als Acker und Wieſe an die Bewohner der benach— barten Ortſchaften Glienicke , Johannisthal , Nieder-Schöneweide , Adlershof und Grünau verpachtet, ſind ſehr bedeutend.
Der Wildſtand an Roth- und Rehwild iſt ein mäßiger, beſſer der an Haſen. Die hohe Jagd wird adminiſtrirt, die niedere iſt verpachtet und zwar im Schutzbezirk Canne(hohe und niedere Jagd) an das Königliche Hofjagdamt, in den übrigen an den Revierverwalter.
An Servituten laſten auf dem Revier nur noch die Raff⸗ und Leſeholz⸗, ſowie
und Zwiebuſch; alle übrigen ſind bereits abgelöſt.
Im Schutzbezirk Grünau, Jagen 79, iſt ein Denkmal für den Kurfürſten Joachim Friedrich von Brandenburg errichtet und zwar an der Stelle, wo derſelbe auf einer Reiſe von Königs-Wuſterhauſen nach Berlin im Jahre 1608 am Schlagfluß plötzlich verſtorben iſt. Ein im Denkmal angebrachtes eiſernes Kreuz hat die Inſchrift:„Hier ſtarb den 18. Juli 1608 Joachim Friedrich , Kurfürſt von Brandenburg .“
Das Königliche Forſtrevier„Cummers dorf“ vollſtändig im Kreiſe Teltow gelegen, beſteht aus einem Haupteomplexe, welcher die Schutzbezirke: Adlershorſt, Neuendorf, Gottow, Sperenberg , Rauhbuſch und Cummersdorf umfaßt und außerdem aus 3 Parzellen, die ſelbſtändige Schutzbezirke bilden, nämlich Zoſſen , der Mellener Haide und Sorge. Außer dieſen waldbaulich benutzten Flächen gehören zum Reviere noch 3 Seen: der Neuendorfer, Heege⸗ und Krumme-See.
Das Revier iſt mit ganz geringen Ausnahmen völlig eben und beſteht faſt durchweg aus Sandboden, ſtellenweiſe gemiſcht mit Lehm, deſſen Güte je nach dem Humusgehalte und der Feuchtigkeit ſehr verſchieden iſt.
Die Größe des Reviers beträgt 5935,989 ha, wovon 5483,B131 ha Holz— bodenfläche und 452,858 ha Nichtholzbodenfläche, einſchließlich 231,518 ha nicht nutzbarer Fläche.
Die herrſchende Holzart iſt die Kiefer; daneben kommen vor: Eiche und Buche in ganz geringer Ausdehnung, Birken und in den zahlreichen Bruchpartien die Erle.
Was die Bewirthſchaftung der vorhandenen Beſtände anlangt, ſo werden die Eichen- und Kiefernbeſtände als Hochwald in den Blöcken I bis VII in 120 jährigem Umtrieb, in den Blöcken VIII und IX mit Rückſicht auf ihre Kleinheit und geringere Bodenbeſchaffenheit in 100 jährigem Umtriebe bewirthſchaftet; die Erlenbeſtände als Niederwald in 40 jährigem Umtriebe..
Der frühere Betriebsplan hatte für ſämmtliche Kiefernbeſtände den 120 jährigen, für die Erlenbeſtände je nach Beſchaffenheit einen 40— 60 jährigen Umtrieb ange
Cummers dor fer For ſt.
