Teil eines Werkes 
[Hauptbd.] (1887)
Entstehung
Seite
340
Einzelbild herunterladen

Armenpflege und Wohlthätigkeit.

II. Ländereien.;

Garten' 29 a 08 qm.

Ader. 224.28 4

8383 90 zujammen.. 3 S5 a 26 qm.

Die Anſtalt iſt für 12 Knaben eingerichtet. In der Regel werden die Knaben in dem Alter von 8 bis 12 Jahren aufgenommen. Kapitalvermögen beſitzt die Anſtalt nicht, fie wird vielmehr durch freiwillige Beiträge und durch ein mäßiges, für die Knaben zu entrichtendes Pflegegeld unterhalten.

Nach Maßgabe des von dem Königl. Ober-Präſidium beſtätigten Statuts wird die Anſtalt von einem Curatorium verwaltet, welches aus feiner Mitte einen Vorſitzenden wählt. Dem Vor­ſitzenden liegt die Ausführung der Beſchlüſſe des Curatoriums und die Erledigung der laufenden Geſchäfte, ſowie die geſammte Correſpondenz der Anſtalt ob.

Die ſpecielle Beaufſichtigung der Anſtalt iſt dem evangeliſchen Prediger zu Nowawes tber tragen, welcher Mitglied des Curatoriums iſt. Unter deſſen Leitung wird die Erziehung und Beſchäftigung der Knaben durch einen Hausvater bewirkt.

Die Geſchäfte der Anſtaltskaſſe werden ehrenamtlich durch einen beſonders beſtellten Rendanten beſorgt.

II. Stiftungen für einzelne Ortſchaften. 1. von Hertzberg'ſche Stiftung in Britz .

Die am 10. Dezember 1868 zu Charlottenburg verſtorbene verwittwete Der nh von Eckardtſtein geb Gräfin von Hertzberg hat die Stiftung begründet. Das zinsbar belegte Stiftungs­vermögen beträgt zur Zeit rund 36 150 Mark. Aus den aufkommenden Zinſen ſollen zunächſt die von Hertzberg'ſchen Familiengräber in Britz erhalten werden. Für die Beaufſichtigung derſelben erhalten der jedesmalige Prediger in Britz 300 Mark und der jedesmalige Küſter ebendaſelbſt 75 Mk. pro Jahr. Ein Theil der Zinſen wird angeſammelt, um die Koſten decken zu können, welche im Falle der Erweiterung der Britzer Kirche durch eine Ueberbauung der von Hertzberg'ſchen Familien­gruft und durch Anbringung von Gedenktafeln entſtehen. Der demnächſt verbleibende Zinſen­betrag iſt zur Gewährung von Unterſtützungen an hülfsbedürftige Einwohner von Britz , ſowie zur Gründung und Unterhaltung einer Kinderbewahranſtalt DM beſtimmt. Die Kinder­bewahranſtalt iſt in dem Jahre 1877 ins Leben gerufen.

Aus den nach Deckung der Anſtaltskoſten verbleibenden Zinſeneinnahmen werden:

a) alljährlich zu Oſtern eine Anzahl Britzer Knaben und Mädchen mit Einſegnungs Anzügen beſchenkt, und

p) ferner an hülfsbedürftige Britzer Einwohner namentlich zu Weihnachten Unter­ſtützungen gewährt.

Die Stiftung wird durch den jedesmaligen Pfarrer von Britz als erſten Curator und den jedesmaligen Landrath des Kreiſes Teltow als zweiten Curator verwaltet. Das Vermögen wird bei der Königlichen Regierungs-Hauptkaſſe in Potsdam aufbewahrt.

2. Hof⸗ und Kammer⸗Fiskal Juſtus Karl Michaelis in Coepenick hat der Stadt Coepenick laut Stiftungsurkunde vom 3. Juli 1802 7500 Mark und 1800 Mark mit der Beſtimmung überwieſen, daß unterſtützt werden ſollen:

a) aus den Zinſen der 7500 Mark Angehörige der Familie Michaelis zum Studiren oder

zur Erlernung eines Gewerbes,

b) aus den Zinſen der 1800 Mark höchſtens 3 bedürftige erſonen von Coepenick.

3. Verwittwete Oberjäger Meißner geb. Benecke in Coepenick hat laut Stiftungsurkunde vom Mai 1822 2400 Mark ausgeſetzt. Die Zinſen ſind zur Zahlung des Schulgeldes und zur Gewährung von Unterſtützungen für 5 arme Schulkinder beſtimmt.

4. Legat des Bahnhofs⸗Reſtaurateurs Albert Reinhard Koch in Coepenick

über rund 3700 Mark. Nach der Stiftungsurkunde vom 6. Juli 1862 ſollen die Zinſen zur Ausſtattung bedürftiger Brautleute verwendet werden.