Unterrichts- Angelegenheiten. 3385
An einmaligen außerordentlichen Ausgaben find entſtanden durch den Erwerb des Pro: gymnaſial-Grundſtücks 10800 Mk., durch den Bau und die Einrichtung der Anſtaltsgebäude incl. der demnächſt zu erbauenden Turnhalle 113000 Mark.
Der Etat des Progymnaſiums balancirt pro 1885/86 mit 28076 Mk., die SchulgeldEinnahme iſt auf 14000 Mk., der Gemeindezuſchuß auf 14076 Mk. fixirt worden.“
Das Steglitzer Pirogymnaſium iſt aus einer, von dem Rector Dr. Stinner im Jahre 1874 in Steglitz errichteten höheren Knabenſchule hervorgegangen.
Im Jahre 1878 erwarb die Gemeinde Steglitz von dem Rector Stinner das ſeinerſeits für die Zwecke dieſer Schule eingerichtete Grundſtück und übertrug deren Leitung dem früheren Gymnaſial-Director Dr. Seidel aus Bochum .
Letzterer hatte nach den mit der Gemeinde getroffenen Vereinbarungen die Pflicht, eine dreiklaſſige Vorſchule und die Gymnaſial-Klaſſen Sexta, Quinta, Quarta und Tertia einzurichten.
Die Gemeinde überließ dagegen dem Dr. Seidel das erworbene Schulhaus zur unentgeltlichen Benutzung und die aufkommenden Schulgelder. Außerdem bezog Dr. Seidel in den Jahren 1878 bis 1881 von der freien Schulvereinigung in Steglitz aus freiwilligen Zuwendungen eine Subvention von 3000 Mk. jährlich.
Nach dem Abgange des Dr. Sei del wurde zu ſeinem Nachfolger Dr. Knuth, bisher Director der Gymnaſial-Lehranſtalt in Angermünde , unter ähnlichen Be— dingungen beſtellt.
Mit dem 1. April 1886 iſt die gedachte Schulanſtalt als ein öffentliches, von Gemeindewegen zu unterhaltendes Progymnaſium ſtaatlicherſeits anerkannt worden.
Der Etat deſſelben ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit rund 25 000 Mk. Von den das Progymnaſium beſuchenden Schülern, durchſchnittlich 250 an der Zahl, kommt ein Schulgeld von rund 23000 Mk. auf, fo daß zur Zeit aus Gemeinde mitteln ein Zuſchuß von rund 2000 Mk. zu leiſten iſt.
Die Gemeinde hat die Verpflichtung übernommen bis zum Jahre 1889 ein neues Progymnaſial-Gebäude zu erbauen; das hierzu benöthigte Grundſtück iſt erworben worden.
Das Joachimsthalſche Gym naſium iſt im vorigen Jahrzehnt von Berlin nach Deutſch-Wilmersdorf verlegt worden. Die neu errichteten Anſtaltsgebäude liegen an der Kaiſerſtraße, unweit des Zoologiſchen Gartens.
Ein Königliches Schullehrer-Seminar befindet ſich in Coepenick. Daſſelbe wird durchſchnittlich von 100 Seminariſten beſucht.
Im Kreiſe befinden ſich 15 Privatſchulen und zwar: 3 Knaben⸗ und 10 Mädchenſchulen, 2 Knaben⸗ und Mädchenſchulen, welche im Jahre 1885 von 380 Knaben und 797 Mädchen beſucht wurden. Die nachfolgende Nachweiſung ergiebt: 1. an welchen Orten Privatſchulen beſtehen, 2. von wem dieſelben geleitet werden und 3. die Zahl der die Schule beſuchenden Kinder.
Privatſchulen.
