Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
31
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31 Fünfter Theil, 1. Buch II. Kap. Von der Stat Stendal. 3ꝛ

ribus fidedignis. Datum Tangermunde anno domini MCGCCIL-X. quinto Feria ſexta poſt Dominicam qua cantatur Le­tare. S. Notit. Univerſit, Franco Auctar. ſ. 29. 2c. Jobſt von Maͤhren hat dieſe des Stifts freiheiten beſtaͤtiget A. 1 388.

VI. In ſolchem ſtande iſt es mit dieſem Stifte geblieben, bis zu Churfuͤrſt Joa­chims IL zeiten, welcher, nachdem er die Evangeliſche Religion in der ganzen Chur» Mark Brandenburg eingefuͤhret, hier auch nicht mehr als zwei Canonici, Joh. Lange und Joh. Moring noch vorhanden waren,

A. 1551. daſſelbe mit allen ſeinen einkuͤnften P

der Univerſitaͤt zu Frankfurt an der Ober, Gott dem Allmaͤchtigen zu lobe, und zu erhaltung warhafter Chriſtl. Religion und anderer freien kuͤnſte, auch land und leute zu troſt, zu erhaltung und beſol­dung der Legenten in der Univerſitaͤt, wie die worte der Churfl. Verordnung lauten, geſchenket, die auch ſofort in den beſitz der damahls ledigen praebenden geſetzet, mit den noch vorhandenen Stiftsherren aber we­gen des genuſſes ihrer einkuͤnfte zeit ihres lebens ein bertrag gemachet worden, welcher von M. Joh. Agrikola, General Superin­

tendenten, und dem Kanzler D. Joh. Wein­leben, von gedachten Canonieis u. namens

der Uniberſilaͤt von Lic. Kaſp. Schulzen

und Barthol. Rademann A. 1551. nach Michaelis, unterſchrieben: und nach­

hero von dem Churfuͤrſten von neuem

beſtaͤtiget worden A. 1552 nach In­nocentum. Iſt alſo zu dem alten abſe­hen der einſetzung der Canonicorum wieder gerichtet worden, welches geweſen, daß ſie die jugend unterrichten und ſowohl in lehr

als leben anweiſen ſollten, wie ſie dermahl­eins Gott und der Welt dienen konnten.

Wohei tedoch vorbehalten worden, daß die Uniberſitaͤt den Superintendenten und beide Diaconos, auch andere, ſo hei der Kirche dieneten, mit gebuͤhrender heſoldung verſe­hen ſollte, welches auch bon daran noch bis ietzo in viridi obſervantia iſt; und wird da­

her faͤlſchlich von Leutingern VII. Th. ſ. 2.

vorgegeben, daß das Stift zu weltlichem gebrauch waͤre gezogen worden: Collegio Canonicorum Regularium antiquato& ad profanum uſum revocate. Dann aus Ho: ſtern und ſtiftern ſchulen machen, oder aus deren einkunften Prediger und Schulbedien­te verſorgen iſt zwar eine veraͤnderung des ,. der geſtlichen guͤter, aber kei­

ne aufhebung oder verſetzung derſelben in weit:

lichen nutzen, reyocatio in profanum uſum:

Evangeliſche Kirchen und Schulen ediete ſein eben ſowohl Geiſtliche, als Roͤmiſchka­tholiſche Stiftsberwandte genieſſen anch mi

mehrem rechte ihre einkommen, weil ſie mit predigen und lehren der Kirche Gottes und

der welt dienen: da iene bermeinet, gnug gethan zu haben, wann ſie taͤglich etliche horas in dem Chor mit ſingen zugebracht. . 3.. werden, was der err von Ludwig von dieſer ſache ge Rel. T. Vll Praef. 5. 5⸗ 1. 2 VII. Das Collegium der Canonicorum hat gewöhnlicher maſſen aus einem Probſt, ecang und etlichen Canonicis beſtanden. Beide aber Praepoſiti und Decani, hahen in groſſem anſehen gelebet, und ſich a bon Gottes Gnaden geſchrieben: als bei ff, tung eines altars in S. Peters kirche zu eh; ren des H. Apoſtels Pauli, ingleichen 8. Laurentii und S. Eraſmi: Conradus He; gratia Prepoſitus, lohannes eadem gratis De. Canlıs&c. A. 1350. fer. 6. ante Feſtum Bar­tholomaei. Ingleichen Segerus Dei gratis Ftendalienſis Eccleße Prepoſitus, Thidericus eadem miſcration Decanus, in einer andern urkunde zu ſtiftung noch eines altars in S. Peters kirche, deſſen Patroni doch noch nicht beſtimmet, auch das jahr nicht dabei geſetzet worden; von welcher angemaßten titulatur der Hr. Hofr. Lenz eine beſondere Abhand­lung geſchrieben unter dem titul Von Got­tes und des H. Apoſtol. Stuhls Gnaden. Halle 1748. welches ſich ſehr wohl leſen laͤſ ſet und ſchoͤne nachrichten in ſich haͤlt. Sie fein auch zu den bornehmſten hofbedienun­gen gezogen worden, u. iſt jezt genannter Se­gerus Churf. Ludwig des Aelternbrotonota. rius oder, wie der Teutſche ſtilus damahls ge weſen, Overſte ſchryver geweſen; wie wir in­deſſen brief von 1324 geſehen.

Was ſonſten die verzeichnuͤß der Praepo

ſitorum, Decahorum und Canonicorum belanget, fo kaun man ſich hier ſjwenig als an andern orten einer richtigen benennung derſelben verſichern: jedoch will man etliche derſelben, fo hier und dar vorgekommen, nicht unberuͤhret laſſen, und zwar fein die erſte geweſen: Ilbertu⸗ Praepoßitus und Ger­bertus Decanus, wie ſolche in Markgraf Otto des Il. vorangefuͤhrten ſchenkungsbrief bon A 1190. und Henrichs won A. 1192. ge­nant werden. X. 1209, fein geweſen bes ſage Markgr. Albrechts des II. auch ſchon angeführten gnadenbriefs, Theodericus He­canus, Arnoldus, Godefridus Notarius, Hels Scholaßicus, einsdem Eecleſie Canonici. Allertu­

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