Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
117
Einzelbild herunterladen

«er 1 WI X

117 Fuͤnfter Theil, 1. Buch II. Kap. Von der Stat Stendal. 118

cut premittitur, agerentur& fierent, unacum ſupranominatis teſtibus preſens

interfui ipſaque ſic fieri vidi& audivi:

ideo preſentes literas five preſens puhli ­cum inſtrumentum per alium, me in­terim alis prepedito negociis fideliter ſcriptum, exinde Confeci& in hanc for­mam publicam redegi, ſignoque& no­

mine meis ſolitis& conſvetis vinctum

Domini Vicarii curie Colonienſis ma­joris ſigilli aphenſione ſignavi in fidem & teſtimonium omnium& ſingulorum premiſſorum rogatus& requiſitus. In anſehung weltlicher haͤndel oder an­gelegenheiten haben ſie ſich an dem Com­miſſario des Stifts zu Halberſtat gehalten, der die horgegangene ſachen und Händel beſtaͤ­tiget: wie dann noch 1552 derſelbe als or­dentlicher Richter des bannes in der Ker­len zu Halherſtaͤt ein intkrumentum errich­tet, daß die andaͤchtige und junge Jung­frawen in S. Anyen von Margariten des

jungen Hans Schoͤnhauſenz wit we verlaſſen

ſchaft nicht mehr, als 100 fl. ihren erben heraus geben ſollten.

Nach entſtandener Kirchenberbeſſerung aber iſt der Kloſter Convent zwar beibehalten, aber zur Evangeliſchen Religion gebracht, und darauf ſo wohl das Kloſter, als Dominae jederzeit von den zeitlichen Churfuͤrſten be­ſtaͤtiget worden. Darum lieſet man in Churfuͤrſt Johann Georgen beſtaͤtigung der Annen Wernikin zu einer Domina, als dieſelbe nach abſterben der vorigen Domina, Anng Franken, erwehlet worden:

Weil dieſe wahl Chriſtl. wohlmei­nens geſchehen ꝛc. Dieß Kloſter auch von den Jungfern ſelbſt erbauet, und Sie Ire Erbgut darein gewandt, desgleichen von Unſern loͤblichen Vorfahren beſtaͤti­get worden, auch nicht allein weiland der hochgebohrne Fuͤrſt, Herr Joachim Marckgraf und Churfürſſ zu Branden­burg, unſer in Gott ruhender freundli­cher lieber Gedaͤchtnuͤß, Sondern auch wir durch unſere verordnete Vıftarores bemeltten Jungfern gnedigſt zuſagen laſſen, f fern Sie Sich der reinen lehr Goͤttliches worts und unſer Chriftlichen Kirchen Ordnung verhalten würden, Sie und Ste Nachkommen bei Irem Kloſter auch deſſelbigen ugehbrige hebung. zu ſchü­Benze. Und nachdem dieß Rloſter von den löblichen Vorfahren, aus Chriftli chen Bedencken vor die Armen unver­

V. Theil der Mark. Hiſt.

Herr und Vater hochloͤblicher

moͤgenden und gebrechlichen Burgers toͤchter zu Stendal, welche zur welt nicht dienſtlich, daß dieſelbe darein ge­nommen, unterhalten und zur Gotts­

furcht, Zucht und Erbarkeit erzogen wer­

den mögen, geſtiftet; Als haben wir Ihnen zugelaſſen, daß Sie ſolche Ehr­liche Bürger Kinder mit Rathe Ires Pfarres und Vorſteher darein ohn eini­che Papiſtiſche Geluͤbte und Ordensklei­

dung nehmen und erbarlich erziehen moͤ­gen, Doch daß Sie Sich Gotts wort

und unſer Chriſtlichen Kirchen Ordnung gemeß verhalten ſollen, auch welche ehelich zu werden luſt hetten, Sich wid­der aus dem Kloſter Im Eheſtand bege­ben mögen. Colln an der Sprie d nach Cantate A. 1581.| SEN In welchem ſtande dieſer Convent nach­hero noch lange verbliehen, vor weniger zeit aber A. 1700 wegen der Dominae Fauken ſehr uͤblen verhaltens, die auch deshalb land­flüchtig worden, won Sr. Köͤnigl. Majeſt. gänzlich. eingezogen, und die vorhandene Kloſter Jungfrauen nach S. Katharinen Kloſter berſetzet worden, das Kloſter ſelbſt

(aber oͤde ſtehen geblieben: und da es ſeinen

eigenen Prediger gehabt, deſſen ſtelle auch eingegangen bis aufs jahr 1724 da es wies derhergeſtellet, und anfangs vom ganzen Mi.

niſterio, ſeit 1736 aber bon dem Archi­

diacono bei S. Marien hedienet worden, welcher anfaͤnglich nur alle 14 tage, ietzo aber alle ſonntage den Gottesdienſt vers richtet... In dieſem Kloſter ſein folgende Dominae angemerket worden:

1. Ottilia Klocken, 15143.

2. Anna Brunsws, 1522.

3. Anna. 1581.

4. Marcellin Mei oms, geſt. 1594.

5. Lathr. Wernicken 9 S. Barbara Krazen, geſt. 1636. 7. Kathr. Rohden, geſt. 1662, alt

89 jahr. S8. Anna Berens, geſt. 1675.. 9. Mar. Sibyll. Kralius, des Gen. Su

perint. tochter.

10. Anna von Ruͤntorf.

11. Lucia Fauken, geſt. 1694.

12. Deren Schweſter, ſo davon gegangen.

13. Anietzs iſt Domina Sfr, Henriette Maria Doͤllen.

Noch iſt zu merken, daß nach abgang der Muͤnche im Kloſter ſich berſchiedene von den Paͤbſten dem Minoriten orden gegebene

5 2 bullen

1