Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
159
Einzelbild herunterladen

159 Fnſter Zheil, L Buch.. Kap. Von der Stat Stendal. 16

alle deſſe vorbeſereuen ſtuͤcke fcolen andere breue de vnſe borgere hebhen, de en beque­me ſint, nicht krenken. Ok ſeal dat ſtuͤcke dat en de olden heren beſigelt hebben, wan­ne en des heduͤchte, dat man fe vorunrech­ten wolde, ſo ſolden ſe ſich an eynen andern herren holden, dot fin, vnd af weſe, met deſen breue, vnd vnſe vorbenoͤmden boͤrge­re ſeolen ewelike by vns vnd hy vnſern eruen vnd by der marke blyuen vnd willn er gnedi­ger herre weſen. Vortmer wy ſik legit gegin den rat, vnd gegin de ſwaren gylde­meiſtere in allen ſtuͤcken, die die ſtad van vnſirn gnaden, oder von orer meynen wil­kor beſcreuen heft, der ſeal der ſtad gylden, oder buten der ſtad hynderde, oder hyndern

wolde, vnſe vorhenoͤmde boͤrgere vmb de ſa­

ke, de geſcen is, in dem kryge, den wy vnd fie hat hebben gegin oren ratman, den ſcoln ſe anferdigen an liue, vnd an gude het an vns, alle deſſe ſtuͤcke, to eyn tuͤgnis geue we deſſem brief vorſigelt met vnſerm Inſigel. Datum Spandowe, anno XILV. vigilia ſancti Nycolai, ut credo.. Als auch A. 1698 wegen der Zölle eine verordnung ergangen: hat die Stat Sten­dal folgenden gnadenbrief erhalten:

Von Gottes Gnaden.. Friedrich der Dritte, Unſern... Welcher geſtalt Bur­germeiſter und Rahtmanne und ſaͤmtliche

Bürgerſchafft Unſerer Stat Stendal un­

terthaͤnigſt bitten, daß unſere juͤngſt er­gangene gnaͤdigſte Verordnung, vermoͤge de­ren die Kauf⸗ und Handelsleute in den ſie­ben Staͤten, fo bishero an gewiſſen orten

Zollfreiheit genoſſen, hinfuͤhro die helfte des

Zolles allenthalben zu waſſer und zu lande erlegen ſollen, dahin declariret werden möch­te, daß ſie darunter nicht verſtanden, ſon­dern nach wie vor von dem zoll allerdings frei ſein ſollten: das werdet ihr aus dem beiſchluſſe des mehrern erſehen.

Wann nun die Supplicanten hinlaͤnglich dargethan, daß ſie dieſe freiheit von A. 1225 bis 15 30 quiete beſeſſen, auch da fie deren damahls wegen einiger Verbrechens priviret worden, ſolche vermittelſt erlegung einer ſumme Geldes von 1500 rthlr. A. 1540 wieder erkauft, nach und nach, auch noch von Uns A. 1696. von neuen darüber gnaͤdigſt privilegiret worden, dieſe zollfrei­heit endlich nicht viel importiret, indem ſie nur von einigen landzoͤllen zuverſtehen iſt: fo haben Wir gnaͤdigſt reſolviret, die Stat Stendal citra conſequentiam bei der zoll­freiheit gehetener maſſen zulaſſen und hefeh­

len euch demnach hiermit in gnaden,

Unſern zollverwaltern. kund zumachen damit ſie ſich gehorſamſt darnach achten mogen. Daran geſchiehet Unſer wille, und Wir fein ꝛc. Geben zu Koͤlln an der Spree, den 14 Octob. 1693 e Biedrich:;

v. Wartenberg.

An die hieſige Amtskammer.

Daß in Stendal eine muͤnze geweſen, da­von zeugen unter andern die noch hin und wieder, wiewohl gar ſelten vorkommende Stendaliſche muͤnzen und die benennung des Stendaliſchen ſilbers und gewichtes, als eines muͤnzfuſſes, der auch von auswärtigen beliebet worden.;

Oh nun wohl dieſelbe zu der erſten Mark,

grafen zeiten ſchon hier muß geweſen ſein;

weil das Stendaliſche wapen auf alten An­haltiſchen münzen anzutreffen: fo findet(ich doch davon in den alten urkunden eher nichts, als unter Markgraf Ludwig dem aͤltern. Dieſer hat ohngefehr ums jahr 1334 die helfte von der Münze verpachtet, und, wie 1309 ſchon in Prenzlow geſchehen, verſchie­

denes wegen der muͤnze verordnet:

In die beati Bartholomei, contulimus, diſcretis viris Ade de Grabowe, Arnoldo Billen werde, Io, de Letz be, civibus noſtris in Stendal, eorumque veris heredibus, me­dietatem monete noſtre in Stendal, a tem­pore quo exſpirabit terminus Ba/konis ci­vis ibidem, per quindecim annos continuos

inantea ſubſequentes, habendam, guber­

nandam, quiete& pacifice poſſidendam. Cujus Falconis terminus exſpirabit in die beati Georgii aut proxima ad undecim an­nos,& ipſi predictam monetam ſerva­bunt& regent, prout per ceteros mone­tarios hacfenus eſt ſervatum. Ita quod quevis marca ſuhſiſtat pura& alba, licet in ipſa unum lutum,& quatuor denaris de­ficiant,& quod XXVIII. ſol. Den. Brand. cum quatuor Den dehet marca in ponde. re gontinere. Cumque antiqui dendm prohibentur, extunc per circulum illius anni nullus debet emere cum dendriis ant­quis, ſed cum denarijs novis, qui novi de­narii exire debent octavo die ante feſtum

beati Jacobi. Si vero denariorum dicto. rum monetariorum varam decreverimus

adhibere, hoc nuſquam licebit fieri nit in eorum Habrica, vel in capſKirum aſſere eorundem. Et fi alibi quam apud dictos

monetarios, vel eorum cap ſcres falſ ö. non :; lativi

C C ö

K⏑ Q 00