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euch doch euer heiliges Werk gelingen, das ſchöne Ziel er— reichen laſſen werde, ihr würdet die Liebe keinen Augenblick aus dem Herzen verloren haben und mein Name wäre durch euren Muth, durch euren Glauben in den Augen Israels geheiligt worden.
Und auch wir, lieben Brüder, die wir kämpfen für Gott, für ſeine Lehre, für die Verherrlichung der von ihm ſtammenden Religion, auch wir müſſen den feſten Glauben haben, daß Gott unfer Streben gelingen laſſen wird, trotz der Schwierigkeiten, die ſich uns entgegenthürmen. Dieſer Glaube an das Gelingen der guten Sache muß unſern Muth ſtählen, daß wir nicht irre und wankend werden, wenn von der einen Seite die Verſunkenheit unſer Streben verkennt und verläſtert, von
der andern Seite der Kaltſinn es verhöhnt und verſpottet.
Glaubet mir, meine theuren Freunde, ich bin ſo feſt überzeugt von dem endlichen Gelingen der beſſern Beſtrebungen im heutigen Judenthum, daß die Verkennung von der einen Seite mir nur herzliches Mitleiden, der Hohn von der andern Seite nur tiefes Bedauern einflößt. Die Hinderniſſe können mich nicht ſchrecken, den Glauben an das Gelingen durch Gott nicht
wankend machen, darum aber auch die Liebe zu den Wider
ſtrebenden und Murrenden, wie den Gleichmuth in den Beſtrebungen ſelbſt keinen Augenblick unterbrechen. Es ſuche nur
ein jeder unter uns von der Wahrheit und Lauterkeit unſeres
Strebens immer mehr und mehr ſich zu belehren und zu über zeugen. Wer aber die Ueberzeugung einmal in ſich gewonnen, der muß auch männlich und redlich für fie kämpfen. Wir alle müſſen den Glauben in uns befeſtigen, daß er der Wahrheit den Sieg verleihen wird. Dann können wir liebevoll und wohlwollend unſern Widerſachern entgegentreten, und durch muth= volles Ringen und Kämpfen mit den Waffen der Wahrheit und der Liebe den Namen Gottes unter uns heiligen. Und Gott wird uns und unſere Kinder in das gelobte Land der Wahrheit und der reinen Erkenntniß führen und uns ſegnen mit Frieden. Amen.|.