err von Kirschsteiner hatte die schönste Sukkoh in der ganzen Residenz und gewiß noch weit darüber hinaus. ^5> Es war ein hoher, geräumiger Kuppelbau, ausgestattet mit allem Luxus, und einem daran stoßenden Seitenbau, der das Schlafzimmer enthielt. Ein Druck auf einen Knopf und das Kuppeldach legte sich auseinander und zog sich wieder zusammen. Daß die Teppiche, Gardinen, Möbel und alle sonstigen Verzierungen der groß angelegten Einrichtung entsprachen, braucht nicht erst gesagt zu werden. Aber das Interessanteste an dem ganzen Ensemble war doch der Eigenthümer dieser Sukkoh selbst, wenn er wie heute im Kreise seiner Kinder und Enkel dasaß, und mit ihnen gemeinsam das Fest unserer Freude feierte.
Herr Ignaz von Kirschsteiner war ein mehr als siebenzig- jähriger Greis von hoher Statur, und wenn er da im eleganten türkischen Schlasrock, umgeben von den Häuptern seiner Lieben, feine meerfchäumene Jomtof - Pfeife rauchte, so hatte man ein Bild wohlhabender Behaglichkeit und patriarchalischen Familienglückes vor sich, das selbst den Straßenjungen im- ponirte, welche die herrliche Festhütte herbeigelockt hatte, um einige lüsterne Blicke hineinzuwerfen.
Die versammelte Familie, welche ohne die zwei armen Gäste mehr als dreißig Personen zählte, setzte sich aus Kindern nnd Enkeln zusammen, unter welchen alle Altersstufen, vom