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fünfzigjährigen bis zum sechsjährigen, vertreten waren. Der älteste Enkel, der kürzlich das Gymnasium absol'virt hatte und mit dem Beginn des Wintersemesters dir Hochschule beziehen sollte, war dem Großvater besonders an's Herz gewachsen. Er führte den Namen seines Vaters Wolf, und wenn sie ihn auch draußen Wilhelm nannten, für ihn hatte er den alten Namen beibehalten.
„Ich danke Dir auch noch, lieber Großvater, für den schönen Lulos und Esrog, womit Du mich heute, kurz vor Jomtof, überrascht hast," begann der Student. „Der Vater hatte zwar schon meine Arba Minim besorgt, aber so schön wie die Deinen sind sie nicht. Du hast uns aber noch gar nicht Deinen Esrog gezeigt, dürfen wir ihn nicht einmal sehen?"
Der gute, kluge Junge wußte ganz genau, daß er dem Großvater keinen größeren Gefallen thun konnte, als diese Bitte an ihn zu richten..
Ein schöner Esrog, das war der Punkt, worin der Großvater sterblich war. Herr Ignaz von Kirschsteiner hielt den Sabbat in Ehren und die Festtage. Aber unter allen Festen feierte er keines mit solcher ausgesuchten Sorgfalt, als gerade das SUkkothfest. So große Aufmerksamkeit er auch auf seine Sukkoh verlegte, die Vorkehrungen, die er alljährlich traf, um einen schönen Esrog zu bekommen, die mußte man selber beobachtet haben, um sie nur glaublich zu finden. Die Esrog- händler weit und breit wußten davon zu erzählen.
Wenn ein Esrog tadellos war und alle die Schönheiten aufzuweisen hatte, die der Kenner an einem Esrog zu schätzen weiß, so war ihm kein Preis zu hoch. Er hatte niemals um den Preis gefeilscht, der ihm für einen schönen Esrog gefordert
