icht ganz elfhundert Meilen hinter den Huronen, aber, was fast dasselbe bedeutet, elf Meilen hinter der preußisch - russischen Grenze, liegt das Dorf Trosk. Seine dreihundert jüdische Familien bilden fast vier Fünftel der gefaminten Bevölkerung, deren anderes Fünftel aus griechisch-katholischen Christen besteht, die mit den Juden auf sehr gutem, friedlichen Fuße lebdn. Diese guten, interkonfessionellen Beziehungen treten überall zu Tage.
Da gehen Sundel, ein jüdischer, und Iwan, ein christlicher Wasserträger, die ihr armseliges Brod durch das Tragen von Wasser in die besser situirten Häuser verdienen. Es ist heute Freitag und beide gehen friedlich unter ihrer Wafferlast neben einander her. Der jüdische Sabbat und der christliche Sonntag, der die Bekenner beider Religionen sonst von einander scheidet, verbrüdert die beiden Wasserträger. Iwan besucht die Kundenhäuser von Sundel am Sabbat und Sundel bedient dafür Jwan's Kunden am Sonntag. Iwan, der diese Woche das Wasser für eine Familie mehr, als bisher, übertragen erhalten hatte, instruirte eben seinen Gefährten für nächsten Sonntag, und dieser schärfte jenem ein, sich Sabbat recht frühzeitig zum Heizen einzustellen.
„Sundel," begann eben Iwan, „Du glaubst doch fest an Deine Religion?"