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Eine ungekannte Welt : Erzählungen aus dem jüdischen Familienleben / von Judäus
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Ahnt Ihr jetzt, Rabbaußai, wer meinem Vater die Botschaft von der Rettung der treuen Gefährtin feines Lebens gebracht haben Mag? Dann habe ich Euch nichts weiter zu sagen."

Mt lautloser Spannug 'waren alle Anwesenden diesen Mittheilungen gefolgt. In ihrer Ueberraschüng hatten sie kaum bemerkt, wie Rabbi Simcho sofort die Versammlung verließ. Auch Rabbi Schmelke klappte den Mnauros Hamoaur wieder zu, denn er durfte heute Abend nicht mehr auf die Aufmerk­samkeit seiner Zuhörer zählen. Stumm und erregt verließen alle das Beth Hamidrasch und selbst Sundel hatte ganz an die Frage vergessen, die ihm so schwer auf dem Herzen lag. Erst als er zu Hause seiner Frau die wunderbare Geschichte erzählt hatte, fiel ihm sein Freund Iwan und die harbe Kaschje ein, die er morgen beantworten sollte. Vergebens zermartete er sich den Kopf, bis er endlich, überwältigt von all' dem, was auf ihn eingestürmt war, fest einschlief.

Da erschien ihm im Schlafe der Hausirer mit dem schweren Packen. Er sah ihn im Traume, wie er die Last ab­warf und wie die hehre Gestalt nun ungebeugt i>n härenem Mantel das lockenumrahmte Gesicht zu ihm wandte und lächelnd sprach:

Dein Freund Iwan fragt: Wer in den Zeiten von Moschiach am Schabbos Heizen 'wird, wenn doch alle Menschen den Sabbat heiligen weiden? Zeige ihm morgen die Stelle im Propheten Jeschajo, wo es im 26. Vers des 30. Kapitels be­reits verkündet ist:

Das Licht des Mondes wird Wie das Licht der Sonne und das Licht der Sonne wird siebenfach so stark als das Licht der sieben Schöpfungstage werden, um die