494
Entschluß zu Gvtt zurückzukehren, so ist selbst dann die Rückkehr noch möglich, wenn Gott, der jede geheime Regung unseres Herzens kannte, den Ernst dieses Entschlusses uns bezeugen kann. Hier liegt auch der Unterschied zwischen den Menschen und den Fliegen. W i r stellen das Fliegenglas hin, damit die Fliegen sich darin fangen und umkommen sollen. Gott aber hat die Reize des Schlechten und Sündigen nur deshalb in unseren Lebensweg hingestellt, damit wir ihnen nicht verfallen, daß wir ihnen widerstehen sollen. Wenn die Fliegen den Zucker naschten und Widder heil zurückkehrten, wäre es uns ja leid, während es Gott leid ist, wenn uns die SüNde in ihr Garn zieht. Er reicht deshalb jedem Leichtsinnigen, dem Trotzigen selbst die Hand, um ihn zurllckzuhalten Und ihn zurückzuziehen, wenn er der Versuchung erliegen will öder schon erlegen ist. Er geht jeder Menschenseele nach, wartet Jahre, Jahrzehnte, ein ganzes Leben lang, wartet bis zum Todestage, und nimmt selbst dann den reuig zu ihm Zurückkehrenden wieder mit Liebe auf."
„Weiß man, wann man stirbt?"
„Das weiß man nicht. Das kann noch viele Jahre dauern, es kann aber auch so rasch und plötzlich eintreten, daß einem die Rückkehr nicht mehr möglich ist. Deshalb beten wir täglich dreimal, daß uns Gott die Kraft uNd die Einsicht geben möge, mit voller Rückkehr zu ihm zurückzukehren. Deshalb hat uns Gott die Tage zwischen Rosch Haschonoh und Jom Kippur besonders für den Entschluß der Rückkehr zu ihm bestimmt. Es sind die Tage, an welchen alles seinem Ende entgegengeht, der Sommer, die reifende Frucht, das fallende Blatt, in welcher alles Teschubo predigt, selbst der FliegenschwarM und — mein Fliegenglas!"