Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3245] (1875) Sect. Oranienburg / geognostisch und agronomisch aufgenommen durch G. Berendt und Laufer
Entstehung
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10 Blatt Oranienburg,

letzteren längs des ganzen westlichen Thalrandes, vom Ruppiner Canal über Quaden- Germendorf und Legebruch und verlässt bei Velten das Bereich des vorliegenden Blattes. Von den seitlichen von ihm erfüllten Verbindungen zur Havel. ist zu nennen, im Süden die der Pinnower Wiesen, im Norden eine solche durch den ehemals seiner Schönheit halber berühmten Oranienburger Thiergarten. Auf dem linken Ufer der Havel findet er sich, wenn auch in geringerem Maasse in der durch den Grabow- und Lehnitz­See bezeichneten Senke und zwar namentlich längs des beide ver­bindenden Stintgrabens. Zuweilen als Öberkrume, meist aber als nesterweise Einlagerung findet sich nicht selten im Alluvialsande Wiesenkalk, jedoch von nur unbedeutender, im Durchschnitte wohl 0,5 Meter kaum überschreitender Mächtigkeit, Auch besitzt der hier vorkommende Kalk noch einen hohen Sandgehalt. Eine "Probe, von den Veltener Wiesen entnommen, gab nur 34,5 pCt. kohlensauren Kalk. Stellenweise treten noch lehmige Theile hinzu, so dass er dann als Wiesenmergel bezeichnet werden muss. Die Gegend südlich Quaden-Germendorf nach Legebruch zu ist beson­ders reich an solchen Kalkeinlagerungen und wie die Thalsand­flächen westlich beweisen, ist er auch diesem Alt-Alluvialen Sande nicht völlig fremd.

Torflager beschränken sich in der Hauptsache auf die aus der Karte sofort hervortretende Rinne der Havel und Briese, von® welcher in nördlicher Richtung das ebenfalls mit Torf erfüllte Bogenluch abzweigt. Hier findet man denn auch häufig Torf­stiche, in welchem ein leichter Torf gewonnen wird, dessen soge­nannte Steine vielfach beim Trocknen bröckelig werden oder gar zerfallen, daher er sich nicht zu weiterem Transporte eignet.

Moorerde tritt, die Torf- Bildungen mehrfach umrändernd, auf den Wiesenflächen bei Velten und Pinnow auf,wie sie auch in einzelnen tieferen Senken bei Legebruch und am Thiergarten weitere Verbreitung findet. Sie geht vielfach durch nesterweise Kinmengung, welche aber nicht selten der Fläche nach die Ober­hand gewinnt, über in:

Moormergel. Unter diesem Namen ist Wiesenkalk mit einem namhaften Humusgehalte bez. Moorerde mit einem reich­