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[Neue Nr. 3643] (1876) Sect. Werder / geognost. und agronom. aufgenommen durch G. Berendt, L. Dulk und E. Laufer
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2 Blatt Werder.

tritt bei Caputh die Havel in den Rahmen der Karte ein und breitet sich in dem nach Süden abgeschlossenen grossen Schwielow­See aus, dessen ehemalige Verbindung mit dem Caniner Luch durch die Kemnitzer Haide sowohl aus der blossen Höhenschichten­karte, als auch aus den geognostischen Verhältnissen ersichtlich wird. Dieser frühere Lauf der Havelgewässer bildet die directe Fortsetzung ihrer nordnordost- südsüdwestlichen Richtung, welche sich bei der Rinnenbildung auf den Hochflächen in den meisten Fällen wiederholt, so dass dieselbe als die regelmässige gelten kann. Erst später fand der Durchbruch der Havel bei Baumgartenbrück statt, durch welchen die'! Wasser in südost-nordwestlicher Rich­tung über Ketzin weiter ihren Weg nahmen. Ein diesem Wasser­laufe paralleler ist sofort zu sehen in der ehemaligen Verbindung des Haus-Sees mit dem Glindower und Plessow-See. Eine dem oben erwähnten, älteren Havellaufe ebenfalls parallele Rinne ist die, welche vom Caputher See bis zum Lienewitz-See und Schmerberg die Hochfläche durchschneidet. Durch jene hydrographischen Ver­hältnisse entstehen auf dem Blatte grössere Abschnitte, von denen die Werderschen Weinberge und eine Erhebung zwischen Baum­gartenbrück und Petzow als Inseln erscheinen. Der grössere Com­plex höheren Landes im Westen hält sich auf einer Höhe von 180 Fuss. Randlich treten die Höhen des Kleinen und Grossen Karfunkelberges(205 Fuss), Fuchsberges(210 Fuss), Streben­(208 Fuss) und Mühlenberges auf; aus dem Innern der Hochfläche muss eine Kuppe südwestlich von Plötzin(217 Fuss) und der Bachtenberg(224 Fuss) erwähnt werden. Auf den Werderschen Weinbergen tritt die höchste Erhebung, der Kesselberg(249 Fuss), ebenfalls randlich auf und ebenso haben wir dieselbe Erscheinung emporgepresster Ränder im Entenfängerberg(261 Fuss), Schäferberg (256 Fuss) und Heineberg. Die bedeutendste Höhe auf dem vorlie­genden Gebiete, überhaupt eine auffällige Höhe für die Umgegend von Berlin , erlangt der Wietkikenberg ostsüdöstlich von Ferch *).

.*) Der Namen des Berges ist auf der Karte nicht angegeben, der Gipfel jedoch als Triangulationspunkt mit der Höhenangabe 390 Fuss bei der nächst­unteren Höhenschichtenkurve eingezeichnet.