Blatt Werder. 11
G. Berendt, Mark Brandenburg S. 25, hält eine derartige ursprüngliche Ablagerung für unmöglich denkbar, deutet dieselbe ebenfalls als ein wallartiges Aufquellen unter ungleichmässigem Druck und vergleicht diese Entstehung mit den Creeps in Steinkohlengruben.*)
Die Sattelrichtung der Thonmergel-Aufpressungen ist parallel der Thalbildung, das Liegende des Thones horizontal. Es liegt hier ein bei der Bildung des Thones einseitig lastender Druck vor, welchem die plastische Thonschicht nachgeben musste.
An der Grenze des Diluvialthonmergels zum Liegenden tritt die sogenannte»Eiserschicht« auf, deren Bestand und Entstehungsweise(ebendas. S. 25) bereits geschildert wurde. Derartige Bildungen finden sich auch anderen Ortes an der Grenze einer Wasser undurchlassenden Schicht zu einer durchlassenden.
GG. Berendt fand von organischen Resten in einer fetten, schwarzbraunen Thonbank der jetzt verlassenen Grube am Kesselberge bei Werder ein Exemplar von Paludina, ferner Valvata contorta, Bithymia tentaculata und Planorbis(Spirorbis tr.?). Diese Schalen fanden sich häufiger, wenn der Sandgehalt der Schicht merklicher wurde. In derselben Grube am Kesselberge fand sich, wie G. Berendt mittheilt, ein Mahlzahn von Eleph. primigenius. Ich erhielt einen solchen, welcher angeblich aus dem Thone eines Erdstiches von Glindow stammen sollte.
Der Diluvialmergelsand ist eine Sandfacies, welche auf Blatt Werder zuweilen mächtig entwickelt auftritt und in ein und derselben Grube in stetigen Uebergangsbildungen sich vorfindet einerseits zum Diluvialthonmergel, anderseits zum Diluvialglimmersand oder auch gemeinen, feinen Spathsand. Charakteristisch ist für den Mergelsand ein äusserst feines Korn, grosser Reichthum an Staub(Körner von 0,05 bis 0,01 Millimeter D.) und oft ein höherer Kalkgehalt, jedenfalls ein grösserer, als denselben gemeine, feinere Diluvialsande besitzen. Dadurch unterscheidet er sich auch