Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3644] (1876) Sect. Potsdam / geognost. und agronom. aufgenommen durch G. Berendt und E. Laufer
Entstehung
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Blatt Potsdam .

Ausser an diesem Orte findet sich der Thonmergel am Engel­brunnen, am Rande des Springbruches, dessen Name wahrschein­lich von mehreren, durch das Vorkommen des Wasser undurch­lassenden Thones bedingten Quellen hergeleitet ist. Beim Bau der Wetzlarbahn wurde er in einem Schachte am Eintritt der Eisenbahn vom Springbruch in die Potsdamer Forst blossgelegt und zeigte hier genau die Eigenschaften des Glindower Thones. Eine Brunnenbohrung hat hier eine grössere Mächtigkeit der Schicht ergeben. Dünne Bänkchen von Thonmergel sind als Vor­boten der eigentlichen mächtigen Ablagerung beobachtet am Ab­hange der Saarmunder Eichberge und längs des ganzen steilen Ufers der Havel von Potsdam bis Caputh . Einem kleinen Auf­schluss, welcher hier den Thonmergel aufgedeckt hat, begegnet man beim Alten Hof, nahe Templin .

Vor mehreren Jahren war, nach mündlicher Mittheilung des Herrn Berendt, noch eine Thongrube bei Eule offen, nahe Albrechts Theerofen, am Einschnitte der Beke. Der Thon liegt in diesem Aufschlüsse jedensfalls unter Unterem Diluvialmergel, denn solchen traf ich als Hangendes der jetzt allerdings verfallenen Grube. Ferner fand ich hier in der Nähe auf einem kleinen Diluvialhügel an der Becke ein schwaches Bänkchen des Thonmergels.

Der Diluvialmergelsand, ein äusserst feiner, besonders an Staub und Kalk reicher, etwas thoniger Sand, tritt als den Thon begleitende oder vertretende Schicht mehrfach auf. So sind Mergelsande mit dünnen Thonstreifen längs des Havelufers beob­achtet. Mergelsand kommt ferner vor am Abhange des Keller­berges im Wildpark und häufiger im Süden der Stadt Potsdam . Als dünnes Band konnte er am Abhange der Hellberge auf der Karte verzeichnet werden. Der Diluvialmergelsand führt, da er den Thon häufig begleitet, bei den Leuten auch den Namen »Schlepp« und steht seines ansehnlichen Gehaltes an Glimmer wegen dem Diluvialglimmersande nahe.

Der Untere Diluvialsand ist in seinem gewöhnlichen Vor­kommen ein mittelkörniger, weniger feinkörniger Sand, welcher neben rothem Feldspath und anderen Mineralien (Hornblende, Glimmer, Augit u. dergl.) in der Berliner Umgegend vorwiegend