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Ausser an diesem Orte findet sich der Thonmergel am Engelbrunnen, am Rande des Springbruches, dessen Name wahrscheinlich von mehreren, durch das Vorkommen des Wasser undurchlassenden Thones bedingten Quellen hergeleitet ist. Beim Bau der Wetzlarbahn wurde er in einem Schachte am Eintritt der Eisenbahn vom Springbruch in die Potsdamer Forst blossgelegt und zeigte hier genau die Eigenschaften des Glindower Thones. Eine Brunnenbohrung hat hier eine grössere Mächtigkeit der Schicht ergeben. Dünne Bänkchen von Thonmergel sind als Vorboten der eigentlichen mächtigen Ablagerung beobachtet am Abhange der Saarmunder Eichberge und längs des ganzen steilen Ufers der Havel von Potsdam bis Caputh . Einem kleinen Aufschluss, welcher hier den Thonmergel aufgedeckt hat, begegnet man beim Alten Hof, nahe Templin .
Vor mehreren Jahren war, nach mündlicher Mittheilung des Herrn Berendt, noch eine Thongrube bei Eule offen, nahe Albrechts Theerofen, am Einschnitte der Beke. Der Thon liegt in diesem Aufschlüsse jedensfalls unter Unterem Diluvialmergel, denn solchen traf ich als Hangendes der jetzt allerdings verfallenen Grube. Ferner fand ich hier in der Nähe auf einem kleinen Diluvialhügel an der Becke ein schwaches Bänkchen des Thonmergels.
Der Diluvialmergelsand, ein äusserst feiner, besonders an Staub und Kalk reicher, etwas thoniger Sand, tritt als den Thon begleitende oder vertretende Schicht mehrfach auf. So sind Mergelsande mit dünnen Thonstreifen längs des Havelufers beobachtet. Mergelsand kommt ferner vor am Abhange des Kellerberges im Wildpark und häufiger im Süden der Stadt Potsdam . Als dünnes Band konnte er am Abhange der Hellberge auf der Karte verzeichnet werden. Der Diluvialmergelsand führt, da er den Thon häufig begleitet, bei den Leuten auch den Namen »Schlepp« und steht seines ansehnlichen Gehaltes an Glimmer wegen dem Diluvialglimmersande nahe.
Der Untere Diluvialsand ist in seinem gewöhnlichen Vorkommen ein mittelkörniger, weniger feinkörniger Sand, welcher neben rothem Feldspath und anderen Mineralien (Hornblende, Glimmer, Augit u. dergl.) in der Berliner Umgegend vorwiegend