20 Agronomisches.
. Ursache davon, dass diese Forsten ein bedeutend besseres Aus
sehen haben, als ein Theil der sogen. Bauernhaiden. In jenen bedeckt den Boden ein dichter Moosteppich ‚untermischt mit
„grösseren und kleineren dicht mit Heidel- oder Blaubeerenkraut
bewachsenen Flächen. Adlerfarn, im Nadelwald häufiger, in den gemischten Beständen mehr zurücktretend, findet sich häufig zu vielen. Hunderten bei einander. Dieser reichliche, ungestörte Pflanzenwuchs auf dem Waldboden bringt in doppelter Beziehung Nutzen: einmal. dienen die Moose als Wasserreservoire, indem sie zufolge einer eigenthümlichen Eigenschaft ihrer Organe der Luft Wasser zu entziehen und selbst bei grosser Hitze festzuhalten vermögen und so den Boden frisch erhalten. Dann aber entsteht durch die absterbenden Pflanzentheile eine Vermengung des Sandbodens mit Humus und schliesslich sogar eine dünne Humusdecke,
„die den Bäumen durch Zersetzung der mineralischen Bestandtheile
des Bodens direkt benutzbare Nährstoffe verschafft. Anders in denjenigen Bauernhaiden, wo das Streuharken Sitte ist, wo die Nadeln, nachdem sie kaum vom Baume gefallen sind, schon wieder durch Ueberführung in Dünger für den Ackerboden nutzbar gemacht werden, da erfreut zwischen den Bäumen kein schwellendes Moospolster, kein grünes Gestrüpp kleiner Beerensträuche das Auge, sondern nur graue Flechten und zerrissene, der Harke entronnenes Haidekrautstengel bedecken den Boden. Keine schützende Humusdecke liegt auf. dem Sande, dieser vielmehr an vielen Stellen frei zu Tage. Und doch ist es in beiden Fällen genau der gleiche, steinige, trockene, anscheinend sterile Sand.
Wo an den Rändern des grossen Haidekomplexes. dieser Sandboden als Acker benutzt wird, ist er meist etwas mehr begünstigt durch Zurücktreten der Geschiebe, feineres Korn des Sandes, tiefere Lage und dadurch bedingte grössere Frische. Ja, ganz an dem Südrande des Plateaus geht dieser Boden sogar in einen lehmigen Boden über, indem das Korn des Sandes bis zu solcher Feinheit herabsinkt, dass, das ganze Gebilde einen thonigen Eindruck macht. Solcher Mergelsandboden findet sich in einem schmalen Streifen am Plateaurande von Beetz bis nahe
an Schleuen.