Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3240] (1886) Rhinow : [geologische Karte] / geognost. u. agronom. aufgen. durch F. Klockmann ...
Entstehung
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22 Agronomisches.

Fehlen jeglicher Grand- und Geröllbeimengung von dem diluvialen Lehmboden der Höhe. Bei seiner geringen Erhebung über den Grundwasserstand, wodurch die Saat leicht der Gefahr des Aus­winterns und des langen Ueberschwemmtseins ausgesetzt ist, wird er trotz seiner übrigen, für den Getreidebau ausserordentlich gün­stigen Eigenschaften doch nur in untergeordnetem Maasse zur Beackerung herangezogen; er dient zumeist zur Heuwerbung und giebt durchweg ein besseres Heu als das auf schierem Humus­boden erzeugte.

Der Sandboden.

Der Sandboden der Section Rhinow findet sich ebenso theils auf dem Plateau, theils im Thal und leitet sich geologisch theils vom Spathsand(ds) und Geschiebesand(ds), theils vom Thalsand(das) und von alluvialen humosen Sanden(as) ab. Die sich sowohl auf der Höhe wie in der Niederung ausdehnenden Dünen tragen ausserdem noch zum Aufbau des Sandbodens bei. Der Sandboden des unteren Diluviums ist in seiner Körnung un­gemein verschieden, daher auch agronomisch ungleichwerthig. Ausserdem ist für den Landwirth seine Mächtigkeit von grossem Einfluss. Die Profile ergaben solche, wo in geringer Tiefe(1 und 2 Meter) der Lehm unter ihm folgt, andererseits ist bei 10, 20 und mehr Metern noch kein Lehmboden zu erreichen. In letzterem Falle, wo derselbe einer wasserhaltenden Schicht im Untergrunde entbehrt, ist der Sandboden als höchst ungünstig zu bezeichnen, zumal, wenn die Oberkrume noch steinig und grandig wird. Die Sandflächen dagegen, in deren Untergrund die wasserhaltende Lehm- oder Mergelschicht sich bald einstellt, geben einen relativ günstigen Ackerboden ab und bieten auch gute Erträge, die noch erhöht werden können durch Auftragen und Vermengen mit Mergel oder auch nur mit Lehm.

Der Thalsand liefert im Vergleich zu dem west- und nord­wärts anstossenden Sectionen, mit Ausnahme etwa der Nordost­ecke des Blattes nur wenig ausgedehnte Flächen für den Acker­bau und wird in seinem agronomischen Werth noch vielfach durch auf ihm auftretende Flugsande und Dünenketten beeinträchtigt.