Blatt Linum.. 9
als die unheimlichen Pelotons der von rechts und links in’s Wasser springenden Frösche, oder das Kreischen der wilden Gänse, die über das Luch hinziehen. Von Zeit zu Zeit sperrt ein Torfkahn den Weg ab und weicht endlich mürrisch zur Seite, um unser Boot vorbeizulassen.. Kein Schiffer: wird sichtbar, eine räthselhafte Hand lenkt das Steuer des Kahns und wir fahren mit stillem Grauen an dem hässlichen alten Schuppenthier vorbei, als sei es ein, Torf-Ichthyosaurus, ein alter Beherrscher des Luchs, der sich noch besönne, ob er der ‚neuen Zeit und dem Menschen das Feld räumen solle oder nicht.“
Einige bereits durch die Literatur bekannte Analysen und Brennwerths-Bestimmungen von Linumer Torf sind dem die Analysen aus der Section enthaltenden Schlussabschnitte hinzugefügt. A
Die schon oben erwähnte schwache Moordecke des den Südwesten des Blattes erfüllenden Theiles des grossen Havelländischen Luches verdient dadurch eine grössere Beachtung, dass sie streckenweise, namentlich in ihren obersten 2 bis 3 Decimetern, ohne die schwarze bis schwarzbraune Farbe zu verlieren, so kalkhaltig wird (20—30 pCt. kohlens. Kalk),- dass sie unter dem Namen Moormergel besonders bezeichnet zu werden verdiente. Gleichzeitig stellt sich ein Reichthum. an Schaalresten der noch heute dort lebenden Süsswasserschnecken ein. Das Auftreten dieses Moormergels im gewöhnlichen Moorboden ist als ein nesterweises aber räumlich nicht untergeordnetes zu kennzeichnen und auch eine dementsprechende Bezeichnung in dem Kartenblatte gewählt worden. Vielfach bildet solch’ ein Moormergelnest zugleich eine, eigentlich
'nur in nasser Jahreszeit dem Auge und Fusse bemerkbar‘werdende,
ganz leise Erhebung des Bodens. In manchen Fällen geht der Moormergel auch nach der Tiefe d. h. 0,3 bis 0,4 Meter unter Oberfläche, in gelbrothen, schwach eisenschüssigen bis rein weissen Wiesenkalk, anderenfalls in gewöhnlichen Moorboden d. h. sandigen Humus über oder liegt auch wohl direct auf dem allgemeinen Sanduntergrunde..
*) Allgem. Erläut., S. 50.