Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3243] (1875) Sect. Linum / geognost. u. agronom. aufgen. durch G. Berendt 1875
Entstehung
Seite
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12; Blatt Linum.

Trotz seines geringen(2,13,7 pCt.) Thongehaltes*) ist dieser lehmige, zuweilen sogar nur schwachlehmige Sand der bessere und zuverlässigere Ackerboden der Gegend. Es ist dies eben nur zum Theil eine Folge seiner petrographischen, viel feinerdige, für die Pflanzenernährung directer verwerthbare Theile aufweisenden Zu­sammensetzung, vorwiegend dagegen Folge seiner erwähnten Zu­gehörigkeit zu der Wasser schwer durchlassenden Schicht des Ge­schiebe- oder Diluvialmergels(s. S. 4). Der an sich noch immer leichte, wenig bindige Boden bietet nämlich in Folge dieser, Wasser schwer durchlassenden Eigenschaft seines nächsten Unter­grundes, des Lehms und noch mehr des intacten Mergels selbst, den Pflanzen nicht nur, auch in trockenster Jahreszeit, eine ent­sprechende Feuchtigkeit, sondern die tiefer gehenden Wurzeln und Wurzelfasern ‚finden: hier einen grösseren Reichthum an minera­lischen Nährstoffen.

Wird ihm durch Hinzuführung des in 1 bis höchstens 2 Meter Tiefe, wie a. a. O. bereits erwähnt, überall erreichbaren intaeten Di­luvialmergels einmal der ihm als Verwitterungsrinde schon längst völlig fehlende Gehalt an kohlensaurem Kalk wiedergegeben und der sehr geringe Thongehalt gleichzeitig erhöht, so lohnt er diese Mühe und Kosten, wie die Erfahrung genügend bewiesen hat, reich­lich und für eine ganze Reihe von Jahren dauernd.

Der Sandboden.

Der Sandboden gehört in der Section, mit Ausnahme der S. 3 erwähnten unbedeutenden Stellen, wo unterer Diluvialsand in dem sanften Gehänge an die Oberfläche tritt, nur dem Allu­vium an, wird also in der Karte durch die mit der Farbenbezeich­nung as, as, xs versehenen Flächen bezeichnet.

Soweit er dem Thalsande(as) angehört, ist er der Hauptsache nach unter den Pflug genommen. Nur die Flatower

*) Allgem. Erläut., S. 87. Das gewöhnliche Abschlemmverfahren führt aller­dings zu der Annahme eines weit höheren Thongehaltes. Die darauf bezüglichen Untersuchungen haben aber, wie in den Allg. Erläuterungen(s. S.. 128) nach­gewiesen ist, ergeben, dass ein sehr grosser Theil dieses scheinbaren Thones feines Quarzmehl bez. sonstiger Gesteinsstaub ist.