Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3343] (1875) Sect. Nauen / geognostisch und agronomisch aufgenommen durch G. Berendt
Entstehung
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92 Blatt Nauen.

besagten Thales ist deutlich ausgesprochen in dem von Lietzow über Nauen nach Bredow einerseits und über die Paarener Zie­gelei und Grünefeld andererseits verlaufenden, aus den Horizon­talen sowie der Bergschraffur der Karte sichtbaren Höhenrande. Nordwestlich Grünefeld biegt dieser Höhenrand ebenso deutlich nordwärts zurück und deutet hier den Anfang einer grossen Aus­buchtung des alten Thales an, welche jedoch bereits der nach Norden anstossenden Section Linum angehört Was dem Thale zu seiner Grossartigkeit an Tiefe resp. den Rändern der Hoch-. fläche an Höhe abgeht, wird reichlich ersetzt durch die grosse Breite, welche an der schmalsten Stelle, bei Nauen, 11 Meile oder 910 Kilometer beträgt.(S. d. Profil auf S. 3.)

Il. Geognostisches.

Alles nun zwischen diesen soeben bezeichneten Linien liegende Terrain, also der bei Weitem grösste Theil des ganzen Blattes, bildet den Boden jenes uralten Thales und gehört in geognosti­scher Hinsicht dem Alt- und Jung-Alluvium an. Die übrig blei­

benden beiden Dreiecke aber in der Südwest- und der: Nordost­Kcke des Blattes sind nicht nur als ein Theil der allgemeinen Hochfläche zu bezeichnen, in welche jenes Thal sich im Laufe der Jahrtausende einst einschnitt, sie gehören auch vom geogno­stischen Standpunkte aus der Hauptsache nach andern und zwar ausschliesslich Diluvialbildungen an.

Aber diese Verhältnisse, so klar sie, einmal erfasst, sowohl in orographischer wie geognostischer Hinsicht dem aufmerksamen Beobachter sich sehr bald zxestalten, sind doch in der Natur da­durch in Etwas verwischt und dem unvorbereitet die Gegend Passirenden nicht so leicht erkennbar, dass in Folge starker Flugsandbildung auch auf der Sohle des Thales ausgedehnte Höhen­züge, richtige Dünenketten, sich erheben, welche nicht nur den Rän­dern der Hochfläche im Durchschnitt gleichkommen, sondern die nie­drigeren Theile derselben sogar mehrfach überragen. Während der Rand der Hochfläche östlich der Stadt Nauen nur Höhen von 122 Fuss zeigt, erreichen die Dünenketten die 120 Fuss-Curve nicht nur mehrfach, sondern gipfeln in den Knüppelbergen, nahe