Blatt Nauen. 7
Lehm ist behufs seiner Gewinnung als‘ Ziegelmaterial und zum sonstigen directen Verbrauch bei Bauten vielfach aufgeschlossen. Zu ersterem Zwecke pflegt man ihn, unter Anwendung der allbekannten Probe mittelst einer verdünnten Säure,”) in seiner ganzen Mächtigkeit bis zu der Grenze des beginnenden Kalkgehaltes ‚hinab möglichst rein abzubauen. Kin häufiges Wiederholen der Probe in der Nähe der genannten Grenze und ein Verlorengeben der tiefer hinabgehenden Lehmzapfen(Allgem. Erläut. Fig. 7, S.70) kann nicht genug empfohlen werden, da ein jedes Ueberschreiten der, wie erwähnt, vielfach recht welligen Grenzlinie in Folge der, einen Theil des Kalkgehaltes im Mergel ausmachenden Kreidestückchen und festeren Kalkkörncehen sich durch Platzen der Ziegel nach dem Brande bestraft und schon manchen Brand verdorben hat.
Innerhalb der Section baut ihn in der angegebenen Weise eine Ziegelei bei Grünefeld, eine solche bei Paaren und ist er früher vielfach bei Nauen gewonnen und verarbeitet worden, wo jetzt nur noch eine Ziegelei an den Luchbergen, westlich der Stadt, besteht. Zum steten Hausgebrauch für das Verschmieren der Oefen, zum Setzen derselben, zu Lehmwänden und dergleichen besitzt fast jeder Ort seine bestimmte Lehmgrube und enstehen und verschwinden je‘ nach Bedarf bald hier bald dort kleinere. Da man zu diesen Zwecken jedoch weniger wählerisch zu sein braucht und in dieser Hinsicht geradezu meist gar kein Unterschied zwischen der Lehmdecke und dem intacten Mergel selbst gemacht wird, so sind diese Lehmgruben gleichzeitig die besten Aufschlüsse für den Diluvialmergel überhaupt.
So ist derselbe inherhalb der Section am besten aufgedeckt in ein paar grösseren Gruben am Fuss der Hochfläche‘ unmittelbar westlich der Stadt Nauen. Mergel nebst Lehm- und lehmiger Sanddecke sind hier in einer Gesammtmächtigkeit von 4 bis 5 Metern erschlossen und durch ihre etwas verschiedene Färbung schon ohne nähere Probe unschwer zu unterscheiden.
Die Verwendung des intacten Diluvialmergels als geeignetstes
*) 4 Wasser und 4} gewöhnliche Salzsäure empfiehlt sich am meisten zu solchen Proben,