Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3343] (1875) Sect. Nauen / geognostisch und agronomisch aufgenommen durch G. Berendt
Entstehung
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Blatt Nauen. 1

Erwähnenswerth ist schliesslich noch eine Salzstelle am süd­lichen Rande der Jäglitz- Wiesen, unweit der Stelle, wo der Dech­tower(Königshorster) Damm von dem früheren Nauener Stadtdamm, der jetzigen Chaussee, abzweigt(s. d. Analysen auf S. 23). Offen­bar-tritt hier, wie an mehreren anderen Stellen der Mark Brandenburg) und so auch auf der benachbarten Section Markau, eine schwach kochsalzhaltige Quelle aus weit tieferen bez. älteren Schichten an die Oberfläche und setzt bei der Verdunstung nament­lich in den Sommermonaten eine schwache Salzkruste ab, durch

deren erneute Bildung und Wiederlösung durch Regenwasser der Moorboden der Oberfläche immer mehr mit Kochsalztheilen ge­

schwängert wird, so dass sich die charakteristischen Salzpflanzen hier angesiedelt haben und den Kenner derselben die Stellen leicht finden lassen. 5

Prof. Ascherson und Andere sammelten hier seiner Zeit als solche: Spergularia marina(IL) Gke., Aster Tripolium IL., Glaux maritima I., Atriplex hastatum I. var. salinum Wallr., GIyceria

distans(L.) Wahlenb.

Il. Agronomisches.

In agronomischer Hinsicht unterscheidet die Section alle vier Hauptbodenarten: Lehmigen Boden, Sandboden, Humus boden und Kalkboden, obwohl die erstgenannte Art, die deshalb auch nicht wie sonst üblich Lehmboden genannt worden ist, nur die äusserste Grenzausbildung eines solchen zum Sandboden aufzu­

weisen hat.

Der lehmige Boden gehört innerhalb der Section durchweg dem Diluvium und zwar dem Oberen Diluvialmergel an, als dessen äusserste Verwitterungs­kfume er zu betrachten ist(s. Allgem. Erläut. S. 70). Er be­schränkt sich somit wie dieser ausnahmslos auf die S.W.- und die

*) Ascherson: Die Salzstellen der Mark Brandenburg in Zeitsch. d. d. geol, Ges. XI, S. 90 ff.