Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3442] (1880) Tremmen : [geologische Karte] / geognost. und agronom. aufgenommen durch F. Wahnschaffe ; unter theilweiser Hülfeleistung der Culturtechniker Lübeck und Wölfer
Entstehung
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12 Geoghnostisches.

von der Chaussee abzweigt. In der Grube auf dem Kossäthen­berge!) fanden sich Schalreste von:

Paludina diluviana Kunth

Valvata piscinalis Müll. var. antiqua Morris

Pisidium amnicum Müll.

Unio spec.

Der Untere Diluvialmergel, Geschiebemergel, ist nur in der Südwestecke des Blattes bekannt geworden. Er tritt am Süd­gehänge des Schreiberges bei Bagow hervor, sowie am Südwest­abhange des Hüselberges. Durch Bohrungen wurde er auch am Rande des Plateaus südlich von Klein-Behnitz nachgewiesen,

Der Untere Diluvialthonmergel ist nur an einer einzigen Stelle bei einer Bohrung in der Linder Forst westlich vom Vor­werk Friedrichshof unter Unterem Diluvialsande gefunden worden.

Das Obere Diluvium.

Zu den Ablagerungen desselben gehören auf den Diluvial­hochflächen der Obere Diluvialmergel und der Obere Diluvial-Sand resp. Grand, in den Niederungen der Thal-Sand und Grand und die Grand- und Geröllbestreuung als Rückstand bei der Ein­ebenung.

Der Obere Diluvialmergel ist die am meisten an der Oberfläche verbreitete Bildung innerhalb des Blattes. In seiner ziemlich unversehrten Gestalt d. h. als Mergel mit einem durch­schnittlichen Gehalt von 10 pCt. kohlensaurem Kalk zeigen ihn nur die sehr zahlreichen, besonders im nordöstlichen Theile des Blattes sich findenden Lehm- und Mergelgruben. Wie die agro­nomischen Durchschnittsprofile zeigen, kann er in höchstens ein bis zwei Meter Tiefe überall angetroffen werden. Die den intacten Mergel bedeckende Rinde verläuft in einer meist ganz wellig auf­und niedersteigenden Linie und ist als die durch Einwirkung der Atmosphärilien entstandene Verwitterungskruste des Diluvial­mergels zu betrachten. Der untere Theil derselben wird durch

1) Vergl. F. Wahnschaffe, Die Süsswasser- Fauna und Süsswasser- Dia­tomeen-Flora im Unteren Diluvium der Umgegend von Rathenow. dJahrb. d. k, pr. geol. Landesanst. f. 1884. Berlin 1885.