Geognostisches. 183
Lehm,. der obere durch einen lehmigen oder schwach lehmigen Sand gebildet.
Als Reste des Oberen Diluvialmergels sind diejenigen theils an den Rändern, theils innerhalb der Platte des Oberen Mergels vorkommenden Flächen besonders bezeichnet worden, wo derselbe in einer so wenig mächtigen Schicht vorhanden ist, dass dieselbe schon ganz und gar der Verwitterung anheimgefallen ist und entweder eine zusammenhängende Lehmdecke mit auflagerndem lehmigen Sande(ölds) oder auch nur eine lehmige Sanddecke mit vereinzelten Lehmnestern bildet(dds).
Der Obere Diluvialsand kommt in zweifacher petrographischer Ausbildung vor. KEinmal findet er sich in fast völlig steinfreier Entwicklung und zweitens in der Form des Geschiebesandes oder Grandes. Als steinfreier Sand kommt er in grösserer Ausdehnung in der Ribbecker und Gross-Behnitzer Haide, in der Bernitzower Forst, sowie in der Umgebung von Schwanebeck, Gohlitz und Wachow vor. An all’ den genannten Orten bildet der Obere Mergel das Liegende desselben und kann überall bei den bis zu 2 Meter Tiefe geführten Handbohrungen, jedoch: stets in seinem obersten Theile zu Lehm verwittert, angetroffen werden.
Als Geschiebesand, zum Theil in grandiger Ausbildung, findet er sich sowohl an vereinzelten Stellen innerhalb der soeben erwähnten steinfreien Sandflächen, als auch in dünner Decke gerade auf den höchsten Kuppen des Unteren Diluvialsandes. Als Beispiele dafür mögen der Lange-Berg, der Mühlenberg bei Bagow, der Hüselberg und der Gallberg genannt werden.
Der Thalsand, welcher auf den bisher erschienenen Blättern der Umgegend von Berlin zum Altalluvium gestellt wurde, hat neuerdings nach den Untersuchungen Berendt’s!) eine jungdiluviale Stellung erhalten. Seine Entstehung fand in der Abschmelzperiode des Inlandeises statt, als sich die Wasser desselben in grossen Thälern sammelten. Er findet sich im südwestlichen Theile des Blattes und bildet ebene, im Niveau der 30- Meter- Curve
') Die Sande im norddeutschen Flachlande und die grosse diluviale Abschmelzperiode, Jahrb. d. königl. preuss. geol. Landesanst. f. 1881. Berlin 1882,