Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3444] (1875) Sect. Rohrbeck / geognostisch und agronomisch aufgenommen von G. Berendt
Entstehung
Seite
19
Einzelbild herunterladen

Blatt Rohrbeck. 19

er erfährt, dass der jüngst verstorbene Oberförster nichts weniger als aus böser Absicht, vielmehr aus warmem Interesse und Lieb­haberei bez. als thätiges Mitglied des Acclimatisations- Vereins manche, seltene Pflanze, wie ich aus seinem eigenem Munde weiss, hier und da im Brieselang angesiedelt hat und es tief schmerzlich empfand, wenn er die im fernsten Schlupfwinkel geborgen geglaubte seltene Blume am Mützchen des Säuglings oder gar die ganze Staude in Händen des ältesten Sprösslings einer heimkehrenden Familie von Extrazüglern prangen sah.

Dem Dünensande kommt ein beträchtlicher Theil des Sand­bodens innerhalb der Niederung zu, ohne dass man berechtigt wäre, hier direct von Niederungsboden zu sprechen, da der Dünen­sand, wie beschrieben, gerade in der Hauptsache Kuppen und kleine Höhenzüge innerhalb der Niederung bildet. Er ist zum grössten Theile mit Kiefern bestanden und dürfte auch eine andere Ver­werthung durchaus nicht zulassen. Das beweisen am besten die, leider noch immer zahlreich hier und da vorhandenen unbestan­denen, zeitweise beackerten Stellen in der weiteren Umgegend von Falkenhagen, wo überall noch heute der Sand ein stetes Spiel der Winde ist.

Der Humus- und der Kalkboden, welche beide dem Jung-Alluvium angehören, sind hier nicht gut von einander zu trennen, indem letzterer, von Moormergel ge­bildet(s. S. 12), zum Theil nur nesterweise, wenn auch oft der Fläche nach überwiegend, im Humus- bez. Moorboden vorkommt, zum Theil auch selbst so humushaltig ist, dass er ebenso gut als ein kalkiger Humusboden bezeichnet werden kann. In dieser Ver­gesellschaftung nimmt Humus- und Kalkboden einen ganz bedeu­tenden Theil der Niederung ein, wie ein Blick auf die Karte, durch die für Kalkbildungen bestimmte blaue Farbe geleitet, sofort zeigt.

Fast ausschliesslich sind diese Flächen mit Wiesen bedeckt, welche je nach nasserer oder mehr trockener Lage, sowie nach grösserer oder geringerer Nähe des festen Sanduntergrundes ver­schieden sind. Nur in kleineren Strecken sind sie auch bewaldet und zwar stets, wenn nicht ganz so doch vorwiegend, mit Laub­holz, besonders mit Ellern aber auch mit Birken.

Q*