Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3444] (1875) Sect. Rohrbeck / geognostisch und agronomisch aufgenommen von G. Berendt
Entstehung
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18 Blatt Rohrbeck.

Steinen und seines durchschnittlich nur mittlere Grösse erreichen­den Kornes, wo er sich selbst und somit dem Spiel der Winde überlassen bleibt, ein vorzüglicher Heerd für Dünenbildung und bietet, sehr bald der etwa schon gebildeten humusreicheren Krume wieder beraubt, den Anblick trostloser Sandflächen. Die Falken­

'hagen -Seegefelder Gegend bietet hierzu mancherlei Beläge und das

auf magerem Boden so nahe liegende und vielfach beliebte lange Brachliegen ist im Bereiche des Thalsandes daher geradezu ver­derblich. zu nennen.;

Mit Wald ist der Thalsand innerhalb der Section ebenfalls auf grosse Strecken hin bestanden und der zum grössten Theile freudige Wuchs seiner Kiefernbestände bezeugt deutlich, dass er auch in dieser Beziehung Kosten und Mühe wohl zu lohnen im Stande ist. Allerdings darf nicht, wie in Bauernhaiden noch viel­fach geschieht, durch planloses Ausholzen oder der Natur über­lassene Aufforstung dem Winde freies Spiel gegeben werden und durch das, wie es scheint, unvertilgbare sogen. Streu-Rechen dem Boden sogar systematisch die geringe Waldkrume genommen bez. vorenthalten werden. Der klägliche Stand solcher Bauernhaiden ist daher nicht im mindesten maassgebend und die oft auf ein und derselben Thalsand-Fläche grenzende Königl. Forst beweist deutlich, dass die Schuld nicht im Boden zu suchen.

Besonders niedrig gelegene Strecken des Thalsandes und schon deshalb besonders schwer davon zu trennende benachbarte Flächen jüngeren Alluvialsandes in der N.W.-Ecke der Karte in dem sogen. Brieselang und der Bredower Forst tragen endlich den schönsten Laubholzwald und sind auch sonst ihrer üppigen und manche seltene Pflanze zählenden Vegetation halber weithin berühmt ge­worden. Schon lange ehe die in den letzten Jahrzehnten allsonn­täglich veranstalteten Extrazüge nach Finkenkrug die wunderbar schöne Waldeinsamkeit dort störten, kehrten Botaniker und Ento­mologen aus allen Gegenden stets reich beladen von einer Wan­derung nach dem Brieselang zurück. Und dennoch gilt in ge­wissem Sinne auch hier das Sprüchwort:Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Mancher seltenen: Pflanze wird der Botaniker wohl in Zukunft weniger treuherzig Glauben schenken, wenn